Sauber-Teamgründer Peter Sauber schmerzt die aktuelle Berichterstattung über die Krise des Teams sehr, wie er zugibt: "Dimensionen, die ich nicht verstehe"
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Sauber macht derzeit schwierige Zeiten durch. Die finanzielle Lage des Teams ist mehr als angespannt, und viele offene Rechnungen können derzeit nicht beglichen werden. In Hinwil tut man alles, um das Schweizer Privatteam wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Einem, dem die Situation besonders auf den Magen schlägt, ist Teamgründer Peter Sauber. Jahrelang hat der Schweizer des Jahres 2005 um sein Lebenswerk gekämpft und beispielsweise nach dem BMW-Ausstieg viel Kraft investiert.
"Und jetzt steige ich am Morgen ins Auto und höre als erste Nachricht, wie viele Betreibungen (Schweizerische Form der Zwangsvollstreckung; Anm. d. Red.) ich am Hals habe", schüttelt der 69-Jährige gegenüber 'Blick' ungläubig den Kopf. Er kann die groß aufgeblasene Berichterstattung in den Medien nicht nachvollziehen: "Ja, das tut extrem weh. Und wie das Ganze nun in der Öffentlichkeit ausgebreitet wird, hat Dimensionen angenommen, die ich nicht verstehe."
Ein jüngstes Beispiel ist ihm dabei im Kopf geblieben: In der Ostschweiz sollen vor kurzem mehrere hundert Arbeitsplätze weggefallen sein. "Das war überall nur eine Randnotiz. Wir haben noch keinen einzigen Mitarbeiter entlassen. Und geraten derart in die Schlagzeilen", wundert er sich. Doch wenn man der Schweizer Inbegriff des Motorsports ist, dann ist man eben stärker im Fokus der Öffentlichkeit.
Das ist Sauber natürlich ebenfalls bewusst. Gleichzeitig hat dies in den schweren Zeiten auch Positives für den Teamgründer. Vielerorts wird dem Privatteam Hilfe zuteil. So soll laut der Zeitung ein Privatmann ein zinsloses Darlehen über 500.000 Schweizer Franken (rund 404.000 Euro) angeboten haben, während andere Spendenaktionen ins Leben gerufen haben sollen. "Die Solidarität, die wir spüren, ist enorm", freut sich Sauber, muss die Fans aber vertrösten: "Wir brauchen einen neuen, großen, starken Partner. Daran arbeiten wir."