Während Monisha Kaltenborn betont, nicht mit Oldie Rubens Barrichello gesprochen zu haben, hält sie auch eine Rookie-Paarung nicht für ausgeschlossen
© Foto: xpbimages.com
Vom 41-jährigen Rubens Barrichello bis zum 18-jährigen Sergei Sirotkin sind in der Gerüchteküche derzeit wohl alle Altersschichten vertreten, wenn es um die nächstjährige Besetzung der Sauber-Cockpits geht. Viele Spekulationen und Namen wurden in den letzten Wochen in den Ring geworfen, doch am seltsamsten erschien wohl die Story um Renn-Opa Barrichello, der immer noch Lust auf die Königsklasse hat und sofort ins Cockpit steigen würde, wenn er die Chance dazu bekäme.
Am Wochenenden erteilte Teamchefin Monisha Kaltenborn dem Brasilianer jedoch eine Absage und stellt dies im Gespräch mit 'Richland F1' noch einmal klar: "Ich weiß nicht, woher die Story kam und wieso sie solch ein Ausmaß angenommen hat, aber wir haben am Wochenende klargestellt, dass wir mit ihm nie über ein Cockpit für die kommende Saison gesprochen haben." Kaltenborn habe zwar großen Respekt vor ihm und seinen Erfolgen und könne verstehen, dass er wieder fahren will, doch ein Comeback bei Sauber schließt die 43-Jährige vorerst aus.
Gerüchten zufolge könnte Barrichello aber auch eine Rolle als Fahrermentor bekommen, wie sie Alexander Wurz bei Williams innehat, doch auch daran sei nichts dran, betont Kaltenborn: "Wir haben über junge Fahrer gesprochen und darüber, wie er die Dinge sieht, aber wir haben nicht über eine Kooperation gesprochen." Aktuell füllt Nico Hülkenberg mit seinen 26-Jahren die Rolle des erfahrenen Piloten aus, doch wie lange der Emmericher noch in Hinwil weilt, ist mehr als fraglich.
Besonders zu Lotus werden dem Deutschen gute Kontakte nachgesagt, doch angeblich soll er auch die Gespräche mit seinem aktuellen Team wieder aufgenommen haben. Kaltenborn will allerdings keine Stellungnahme zur Situation um den Viertplatzierten von Südkorea abgeben. "Jeder Fahrer muss das für sich selbst entscheiden", sagt die Österreicherin ein wenig kryptisch. "Er kann sehen, was für ein Auto wir haben."
Als großes Plus für ihr Team sieht sie den aktuellen Saisonverlauf, der beweist, wie sich das Team durch ein besseres Verständnis des Autos noch entwickeln kann. "Das ist auch sehr wichtig für unsere zukünftige Entwicklung", betont sie und hält Hülkenberg die Tür offen: "Es liegt an ihm, sich eine Meinung darüber zu bilden." Sollte sich der ehemalige GP2-Meister aber doch gegen Sauber entscheiden, stehen schon andere Piloten wie Felipe Massa bereit. Und auch Esteban Gutierrez hat im Kampf um ein Cockpit für die neue Saison noch nicht aufgegeben.
Zwar hat der Mexikaner in den vergangenen Rennen einen deutlichen Aufwärtstrend gezeigt, doch ob Sauber mit zwei unerfahrenen Piloten in die neue Saison gehen will, ist angesichts der großen Reglementänderungen sehr zu bezweifeln. Doch Kaltenborn winkt ab: "Wir hatten auch schon Jahre, in denen wir sehr junge und unerfahrene Piloten hatten. Einer war Rookie, einer ein halber Rooki, und ich denke, es war eine unserer besten Saisons."
2001 fuhren beispielsweise Nick Heidfeld und Kimi Räikkönen für das Team aus Hinwil. Während Heidfeld eine Saison bei Prost in seiner Vita stehen hatte, kam Räikkönen zuvor gerade einmal auf 23 Autorennen überhaupt. Dennoch erreichte man in diesem Jahr mit Rang vier die beste Teamplatzierung aller Zeiten - anders als beispielsweise 2010 mit Routinier Pedro de la Rosa. "Wir hatten andere Situationen, wo wir einen sehr erfahrenen Fahrer und einen Rookie hatten und nicht so gut waren", sieht die Halbinderin keinen Zusammenhang. "Wir als Team haben viel Erfahrung und werden unser Bestes tun, egal welches Line-Up wir haben werden."