Es ist also offiziell: Michael Schumacher beendet alle Spekulationen um seine Zukunft und tritt nach Ende der Saison 2012 endgültig zurück (Artikel-Update 3)
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Die erfolgreichste Karriere der Formel-1-Geschichte klingt endgültig aus: Michael Schumacher, siebenmaliger Weltmeister und Halter praktisch aller sportlich relevanten Rekorde in der Königsklasse, hat in Suzuka vor wenigen Minuten bekannt gegeben, dass der Grand Prix von Brasilien am 25. November seine Abschiedsvorstellung als aktiver Rennfahrer sein wird.
"Obwohl ich immer noch konkurrenzfähig bin, habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen", so der 43-Jährige. "Wir haben nicht die Ziele erreicht, die wir uns gesteckt haben. Aber ich kann stolz sein auf das, was ich in meiner Karriere erreicht habe. Ich möchte mich bei Daimler, Mercedes-Benz, dem Team, meinen Ingenieuren und meinen Mechanikern für das Vertrauen bedanken, das sie mir geschenkt haben. Jetzt konzentriere ich mich auf das Ende der Saison. Ich möchte diese Rennen noch gemeinsam mit euch genießen."
Ausschlaggebend war letztendlich, erklärt Schumacher, dass der Enthusiasmus zuletzt immer mehr verloren ging - ähnlich wie schon 2006, als er zum ersten Mal von der Formel 1 zurücktrat: "Ich denke schon eine ganze Weile über diesen Schritt nach", gibt der scheidende Mercedes-Pilot zu. "Wir hatten einen Dreijahresvertrag. Dass ich mehr als in jungen Jahren darüber nachdenke, wie ich die Motivation und die Energie aufrechterhalten kann, ist denke ich natürlich. Das beschäftigt mich schon seit einiger Zeit."
"2006 habe ich gesagt, dass meine Batterie leer ist und ich in der roten Zone bin", erklärt Schumacher und ergänzt, derzeit gehe es ihm ähnlich. Und: "Ich weiß nicht, ob Zeit ist, sie wieder aufzuladen - aber ich freue mich auf meine Freiheit. Ich sage das ohne Wehmut. Differenziert betrachtet haben wir viel erreicht. Jetzt werde ich das gleiche machen wie beim ersten Mal: es zu Ende bringen und mich zu 100 Prozent auf das konzentrieren, was ich gerade mache."
"Ich habe in den vergangenen sechs Jahren vieles - auch über mich selbst - dazugelernt, und dafür bin ich dankbar", fährt er fort. "Dass man sich öffnen kann, ohne an Fokus zu verlieren. Dass Verlieren schwieriger als Gewinnen sein kann, und auch lehrreicher - vorher hatte ich das manchmal aus den Augen verloren. Dass man es schätzen muss, wenn man tun darf, was man liebt. Dass man seine Überzeugungen leben sollte. Ich habe meinen Horizont erweitert und bin im Reinen mit mir."
Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' hatte das Sauber-Team Schumacher noch diese Woche ein schriftliches Angebot vorgelegt. Zum Sensationstransfer nach Hinwil wird es nun aber nicht kommen.