Schumacher & Rosberg enthüllen Silberpfeil: Maßstäbe setzen

, 02.02.2011

Mercedes GP geht mit klaren Zielen in die neue Saison: Der neue Silberpfeil soll Rennen gewinnen und Maßstäbe setzen.

Exakt ein Jahr nach seinem Vorgänger erblickte am Dienstag der zweite Silberpfeil von Mercedes GP und der vierte Werks-Silberpfeil der F1-Geschichte das Licht der Welt. Um 9:20 Uhr zogen Michael Schumacher und Nico Rosberg vor der Box ihres Teams in Valencia das Tuch vom MGP W02 und legten erstmals den Blick frei auf den mit einem silbernen Hochglanz-Airbrush-Effekt versehenen Boliden.

Die Erwartungen an das neue Auto sind gewaltig: Nach der eher durchschnittlichen Debütsaison 2010 muss Mercedes in dieser Saison weiter vorne mitmischen und Rennen gewinnen. Gleichzeitig tritt der "Wagen 02" ein schweres Erbe an: Der direkte Vorgänger der beiden modernen Autos, der W196, erzielte in den Saisons 1954 und 1955: 17 Podestplätze, 9 Siege, 9 schnellste Rennrunden, 8 Pole Positions und 2 WM-Titel (beide mit Juan Manuel Fangio).

Wenig mit dem W01 gemein

"Wir begannen früh mit der konzeptionellen Entwicklung des MGP W02 und setzten uns anspruchsvolle Ziele für das Design", erklärt Teamchef Ross Brawn. Bereits vor gut einem Jahr startete das Team mit den Arbeiten am MGP W02. "Mit einem klaren Entwicklungsplan möchten wir sicherstellen, dass wir die Weiterentwicklung im Verlauf der langen Saison 2011 stetig vorantreiben."

Im Vergleich zum W01 fällt das Fehlen der im Vorjahr eingeführten geteilten Airbox auf. Zudem ähnelt die Frontpartie dem Weltmeisterauto von 2010, dem Red Bull RB6. Unter der Haube schlummern der bewährte Mercedes-Motor und das Mercedes KERS, das nach einem Jahr Zwangspause in die Formel 1 zurückkehrt. Die Silbernen erzielten damit 2009 mit McLaren den ersten KERS-Sieg der Geschichte.

"Der neue Silberpfeil für die Saison 2011 hat wenig mit dem Vorgänger aus dem letzten Jahr gemein", betont Norbert Haug. "Unsere Chassis- Techniker gingen hier vergleichsweise kompromisslos zur Sache, geizten mit jedem überflüssigen Gramm und jedem Millimeter zu viel." Heraus kam in Haugs Augen ein kompaktes, formschönes Fahrzeug, "das viele anspruchsvolle Detaillösungen präsentiert und in dem die ganze enorme Hingabe seiner Macher steckt".

Hinter den Kulissen gab es nur wenige Veränderungen bei Mercedes GP. Nur bei den Renningenieuren gibt es den bereits erwarteten Wechsel: Michael Schumacher wird ab sofort von Mark Slade betreut, Nico Rosberg erhält ab dem Malaysia GP seinen alten Williams-Renningenieur Tony Ross zur Seite gestellt. Bis dahin begleitet sein letztjähriger Ingenieur Jock Clear noch einmal diese Rolle. Schumachers Vorjahresingenieur Andrew Shovlin steigt zum Chefrenningenieur auf.

"Wir besitzen eine gute technische Struktur und haben die Organisation unserer Renningenieure in der Fabrik und an der Rennstrecke gestärkt", sagt Brawn. "Deshalb bin ich überzeugt, dass wir in diesem Jahr bereits bessere Arbeit geleistet haben und in allen Schlüsselbereichen weiterhin besser arbeiten werden."

Klares Ziel: Gewinnen

Für die Fahrer konnte die Winterpause nicht früh genug enden. "Obwohl ich während der gesamten Winterzeit in die Entwicklung eingebunden war, und obwohl ich dadurch weiß, dass die Verbesserungen erheblich sind, ist es noch immer etwas Besonderes, ein neues Auto zum ersten Mal vor dir stehen zu sehen", sagt Schumacher. "Ich freue mich riesig auf die neue Saison. Wir haben es bereits mehrmals gesagt, aber ich betone es noch einmal: Wir möchten gemeinsam etwas Großes aufbauen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in dieser Saison viel regelmäßiger auf dem Podium stehen werden - am liebsten in der Mitte!"

Auch Nico Rosberg hat sich einiges vorgenommen. "Ich hoffe darauf, eine viel bessere Saison als im letzten Jahr zu fahren", verrät er. "Unsere Ziele sind wie immer offensiv formuliert: Wir möchten an der Spitze mitfahren und um Rennsiege kämpfen." Eine besondere Rolle spielen dabei die Pirelli-Reifen, welche alle Teams vor eine zusätzliche Herausforderung stellen. "Aber bei unserem ersten Test in Abu Dhabi im letzten Jahr fühlten sich die Reifen bereits gut an."

Brawn und Haug sind jedenfalls davon überzeugt, dass ihre Fahrer Rennen gewinnen können. "Mit Michael und Nico haben wir zwei exzellente Fahrer in unseren Reihen, die beide in einem guten Auto Rennen gewinnen können", betont Brawn. Haug bestätigt: "Nico und Michael sind klasse Fahrer, die Rennen gewinnen können, wenn wir ihnen das Auto dazu bauen."

Sollte das zu Saisonbeginn noch nicht der Fall sein, möchte Brawn dafür sorgen, dass dies bald der Fall ist. "Unser Ziel ist es, von Beginn an Maßstäbe zu setzen. Sollte uns das nicht gelingen, werden wir sehr nachhaltig daran arbeiten, um dorthin zu gelangen." Denn das Saisonziel kann Haug mit nur einem kurzen Satz zusammenfassen: "Der neue Silberpfeil soll spitze aussehen und sich Schritt für Schritt bis zur Spitze entwickeln." Dann können die Fahrer und Fans mit dem neuen Silberlack um die Wette strahlen.

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