Schumachers Fazit: "Das reicht natürlich nicht"

, 12.11.2012

Michael Schumacher zieht einer ernüchternde Bilanz seiner Mercedes-Jahre, hat sich selbst aber nicht allzu viel vorzuwerfen

Mit großen Träumen war die Paarung Mercedes und Michael Schumacher 2010 in die Formel 1 gestartet. Als deutsche Nationalmannschaft wollte das Werksteam des Stuttgarter Herstellers gemeinsam mit dem siebenmaligen Weltmeister in die Fußstapfen der legendären Silberpfeile treten, doch nach drei Jahren folgt ein böses Erwachen. Die erhofften Erfolge blieben aus, gemessen an den sportlichen Resultaten entwickelte sich das Team in den vergangenen drei Saisons kaum voran.

So muss Schumacher am Ende seiner zweiten Formel-1-Karriere eine mehr als ernüchternde Bilanz ziehen: "Das Fazit ist glaube ich sehr eindeutig. Wir haben natürlich die Ziele verfehlt, die wir uns gesetzt haben", sagt Schumacher im Gespräch mit dem 'ZDF'. Allerdings verteidigt der Kerpener die Erwartungshaltung, mit der Mercedes Ende 2009 nach der Übernahme des Brawn-Teams angetreten sei: "Die Ziele hätten damals nicht anders sein können, als dass man mit einem Weltmeister-Team, Mercedes und meiner Wenigkeit dazu ein Team bildet, um dann weiterhin um die Weltmeisterschaft kämpfen zu können. Das haben wir in de drei Jahren leider Gottes überhaupt nicht erreicht."

Sportliche Highlights waren in den drei Jahren eher die Ausnahme als die Regel: "Es gab Achtungserfolge, speziell in diesem Jahr - wie der Sieg in China", sagt Schumacher. "Aber das reicht natürlich nicht. Das ist ganz klar der Fall und da muss ich mir natürlich auch den Schuh selbst anziehen", zeigt sich der 43-Jährige erneut selbstkritisch. "Da bin ich genauso ein Teammitglied und auch in gewisser Weise verantwortlich dafür, dass das Ziel nicht erreicht wurde."

Die fehlende Leistungsfähigkeit der Mercedes-Boliden will Schumacher nicht als Ausrede für die durchwachsenen Resultate gelten lassen: "Wir Rennfahrer sind sehr abhängig vom Auto, das ist natürlich der Fall", so der Kerpener. "Und dennoch ist auch der Fahrer dafür verantwortlich, ein Team mit aufzubauen." Diese Arbeit will Schumacher auch bis zum Saisonende mit unvermindertem Einsatz fortführen.

"Ich bin nach wie vor bemüht, das für Mercedes irgendwo auf den richtigen Weg zu bringen, was natürlich in Zukunft von einem Kollegen übernommen wird. Ich drücke die Daumen, dass man das in Zukunft umsetzen kann", so Schumacher. Obwohl er bei Mercedes nicht an die Erfolge früherer Jahre anknüpfen konnte, blickt Schumacher ohne Groll zurück: "Dennoch denke ich, dass ich wohlwollend auf die gesamte Karriere zurückblicken kann - und ich glaube, da habe ich nicht allzu viel falsch gemacht."

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