Schumachers Unfall: Kehm erklärt die Abläufe

, 16.03.2014

Michael Schumachers Beraterin Sabine Kehm liefert Informationen zum Zustand des Rekordchampions: Unfall passierte beim "Cruisen" im Neuschnee

Seit Ende Dezember vergangenen Jahres bangt die Motorsportszene um die Gesundheit von Michael Schumacher. Der siebenmalige Weltmeister war beim Skifahren mit dem Kopf auf einen Felsen gestürzt und hatte sich dabei schwere Verletzungen zugezogen. Mehrere Wochen lag der Kerpener im Koma. Die aktuelle Aufwachphase dauert schon seit langer Zeit an. Es gebe kleine Anzeichen, die Anlass zur Hoffnung geben, hieß es zuletzt in einer Erklärung des Managements.

"Neuigkeiten gibt es keine. Michael ist immer noch in der Aufwachphase. Es dauert jetzt schon lang, aber wir haben gelernt, dass so etwas lange dauern kann", sagt Schumacher-Managerin Sabine Kehm im Interview mit 'RTL'. "Die meisten Gerüchte der vergangenen Wochen haben sich als sehr falsch herausgestellt. Zu Gerüchten möchte ich generell nichts sagen. Nur die Informationen, die von uns oder von den Ärzten des Krankenhauses kommen, dürfen als valide angesehen werden."

Welche positiven Anzeichen einer möglichen Genesung vorhanden sind, möchte Kehm nicht näher erklären. "Ich möchte nicht genauer darauf eingehen, welche Anzeichen das sind. Das betrifft die absolute Privatsphäre der Familie. Wir versuchen, die Privatsphäre der Familie und auch Michaels zu schützen", sagt sie. Kehm verbringt ebenso wie Schumachers Ehefrau Corinna jeden Tag in der Klinik in Grenoble, wo der Ex-Weltmeister seit seinem Unfall in Behandlung ist.

"Es ist wahnsinnig schwierig zu verstehen. Für die Familie noch viel mehr als für mich", erklärt Kehm die Fassungslosigkeit nach dem schlimmen Unfall. "Das Problem ist, dass man kaum nachvollziehen kann, dass ein Mensch, der 20 Jahre lang Formel 1 gemacht und teilweise brenzlige Situationen überstanden hat, sich in einer unglaublich banalen Situation so schwer verletzt. Das ist eine Sache, die man rational wirklich kaum nachvollziehen kann."

"Lockeres Skifahren" in den französischen Alpen

"Es war lockeres Skifahren", sagt die Managerin. "Es war ein Cruising auf einer relativ leichten Piste." Schumacher habe sich nicht in besonders gefährliche Bereiche begeben. "Plötzlich kam dieses Gerücht auf, dass er von der einen Piste zur anderen wollte und dafür durch diese Felsenansammlung fahren musste. Das hat sich irgendwie als Fakt manifestiert bei einigen Menschen. Er ist aber gar nicht in diese Felsen hineingefahren."

"Er ist die ganze Zeit am Rande der Piste entlang gefahren - manchmal gerade noch drin, manchmal gerade so daneben, weil dort war der Schnee noch frisch", schildert Kehm. "Dann hat er einen Felsen oder Stein getroffen, den man nicht sehen konnte, weil es Neuschnee war. Der hat ihn ausgehoben. Dann ist er so unglücklich gefallen - wahrscheinlich genau mit einer Geschwindigkeit, die weder zu schnell noch zu langsam war - und hat einen anderen Felsen getroffen."

"Das Schlimme ist eigentlich, dass er an dieser Piste entlang gefahren ist. Diese Felsen, von denen ich immer wieder lese, und von denen ich immer wieder gesagt habe, dass er dort nicht war: da war er nicht", betont die Deutsche. Während Schumacher in Grenoble um sein Leben ringt, startet die Formel 1 an diesem Wochenende in Melbourne in die neue Saison. "Er lebt hier weiter. Wir alle beobachten, wie seine Genesung vorangeht", meint Niki Lauda.

"Die Anteilnahme hilft sehr", sagt Kehm. "Es tut schon gut, wenn man merkt, dass so viele Menschen so viel Gutes wünschen und irgendwie positive Energien senden. Für die Familie ist es nichtsdestotrotz eine schwierige Aufgabe. Aber ich muss sagen, dass sie wahnsinnig stark sind. Die lassen sich ihren Mut nicht nehmen, die sind jeden Tag hier, sie sind tapfer und nehmen es an. Sie versuchen, mit Michael gemeinsam irgendwie da durch zu kommen. Ich muss echt sagen: volle Hochachtung und tiefen Respekt."

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