Sebastian Vettel will gemeinsam mit Ferrari die "üblen Statistiken" hinter sich lassen: Rot soll nicht nur in Monaco in der Formel 1 wieder glänzen
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Mit bislang neun Grand-Prix-Siegen ist Ferrari beim Formel-1-Klassiker in Monaco die zweitbeste Marke aller Zeiten - nur McLaren war im Fürstentum erfolgreicher (15 Siege). Der letzte Erfolg der Roten in den Straßen von Monte Carlo liegt nunmehr bereits 15 Jahre zurück. Michael Schumacher sorgte 2001 für den bislang letzten Maranello-Jubel in Monaco. Dies soll sich möglichst schnell ändern. Sebastian Vettel soll die stolzen Italiener zum nächsten Erfolg führen - möglichst schon an diesem Wochenende.
"Solche Statistiken kann man für fast alle Strecken herauskramen", schmunzelt der Deutsche vor dem sechsten Rennen der Formel-1-Saison 2016. "Ziel ist es, Ferrari generell wieder an die Spitze zu bringen. Hoffentlich werden dann schon ganz bald diese übel klingenden Statistiken hinfällig." Ferrari belegt in der laufenden Saison hinter den immer noch übermächtigen Mercedes Rang zwei in der Konstrukteurswertung. Von hinten rückte Red Bull zuletzt sehr nahe.
"Wir orientieren uns nur nach vorn", sagt Vettel auf die Frage, ob Red Bull eher der Maßstab sei, an dem sich Ferrari nun orientiere müsse. "Mercedes ein- und überholen bleibt unser Ziel. In Barcelona hatten wir einen schlechten Samstag, der Grundlage für ein schwieriges Rennen am Sonntag war. Vom Speed her hätten wir vor denen sein müssen - waren wir aber nicht." Max Verstappen hatte das vergangene Rennen in Barcelona vor den Ferraris von Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel gewonnen.
Aktueller SF16-H als Weltmeisterauto 2015? Nicht real!
Zum nun anstehenden Monaco-Grand-Prix legt Red Bull unter anderem in Form eines verbesserten Renault-Antriebs für Daniel Ricciardo nach. Auch Ferrari habe "hier und dort ein paar Kleinigkeiten", erklärt Vettel. "Wir wollen uns weiter verbessern, wollen Mercedes schnappen. Darum kümmern wir uns mehr als um den Blick nach hinten." Man spürt die Bullen im Nacken, sieht aber nur den Silberstreif am Horizont. Die Ungeduld im Lager der Roten wächst. Der versprochene Schritt nach ganz vorn muss erfolgen.
"Das Auto hat mehr Grip, wir haben auch mehr Abtrieb als im Vorjahr. Wir haben vor allem im Bereich Kinematik viel gearbeitet. Da sind uns Fortschritte gelungen, wir sind diesbezüglich viel besser als 2015", vergleicht Vettel den aktuellen SF16-H mit dem Vorgängermodell. "Hätten wir das jetzige Auto im vergangenen Jahr gehabt, dann hätten wir die WM mit großem Abstand gewonnen. Das ist aber nicht die Realität, denn alle anderen haben natürlich auch zugelegt."
"Monaco ist der Schauplatz, an dem man die Stärken und Schwächen eines Autos am wenigsten sehen kann. Der Fahrer macht hier eher den Unterschied. Als Pilot braucht man das nötige Selbstbewusstsein, um diesen Unterschied darstellen zu können", erklärt der Heppenheimer. "Es ist schon wichtig, wie gut dein Auto ist. Wichtiger ist hier aber auch etwas anderes. Hier hat man als Fahrer mehr Einfluss auf die Performance als auf anderen, eher normalen Rennstrecken."