Erstmals äußert sich Sebastian Vettel zu seinem Startmanöver in Singapur - Dabei gibt er sich zuversichtlich und holt gegen seine Kritiker aus
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Eineinhalb Wochen lang schwieg sich Sebastian Vettel über seinen Start beim Großen Preis von Singapur 2017 aus, während über ihn die Hölle hereinbrach. Von allen Seiten wurde auf den viermaligen Weltmeister für sein Rüberziehen eingedroschen. Wie konnte er nur so viel Risiko am Anfang eines Rennens gehen, in dem er die Tabellenführung fast sicher wieder hätte übernommen? Nun äußert er sich erstmals zu den Ereignissen. Und gibt sich kämpferisch.
"Von außen ist es immer leicht, sich lang und breit eine Meinung zu bilden - in diesem Falle über etwas, das nicht einmal fünf Sekunden gedauert hat", zieht der 30-Jährige bei 'Sport Bild' über seine Kritiker her. Er hatte unmittelbar nach dem Rennen darauf hingewiesen, dass er zwar Max Verstappen im Rückspiegel wahrgenommen habe, nicht aber den seitlich dahinter versteckten Kimi Räikkönen.
Den WM-Kampf gibt er keinesfalls auf, wie er weiter durchblicken lässt: "Es gibt genügend Rennen, um den Rückstand aufzuholen. Ich schaue von Rennen zu Rennen und glaube fest daran, dass wir es noch schaffen. So einen Rückschlag muss man wegstecken. Ich kämpfe weiter." Noch ist es rechnerisch aus eigener Kraft für Sebastian Vettel möglich, den Rückstand in der Weltmeisterschaft gegen Lewis Hamilton aufzuholen.
Keine Änderung der Herangehensweise
An seiner Einstellung will der Ferrari-Pilot dabei nichts ändern: "Grundsätzlich versuche ich, immer das Beste rauszuholen - und ja, auch keinen Blödsinn zu machen. Aber ich bin eben nicht der Hamster im Sinne von: Ich bleibe dahinter und nehme die Punkte mit. Das war ich noch nie."
Bevor ihm diese Aussagen im Munde herumgedreht werden, sichert er sich lieber selbst ab: "Bitte jetzt nicht falsch verstehen: Ich bin auch kein Junkie, der alles gibt, um nach vorn zu kommen. Ich würde mich eher in der Mitte einordnen. Wenn die Chance da ist, einen Platz gutzumachen oder zu verteidigen, muss man die mitnehmen. Das ist mein Credo."
Sein größtes Problem bei der Aufholjagd ist der bärenstarke Mercedes W08, der auf den verbleibenden sechs Kursen wieder zu alter Höchstform auflaufen dürfte. Vettel bleibt gelassen und baut auf die eigene Stärke des Ferrari SF70H: "Ich glaube, dass wir ein starkes Paket haben und bin voller Zuversicht. Auch wenn in den vergangenen drei Rennen die Ergebnisse gefehlt und wir die Führung verloren haben, haben sie mir trotzdem Hoffnung gegeben. Weil das Auto schnell ist. Und weil es ein paar Dinge gibt, die wir noch geplant haben. Ob die dann alle so funktionieren - schauen wir mal. Aber ich glaube an uns."