Der Deutsche freut sich trotz Sanktion über einen überarbeiten Verbrennungsmotor und ist "nicht überrascht" - Ferrari bleibt Antriebsstrategie mit Weitblick treu
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Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen werden sich beim US-Grand-Prix in Austin am kommenden Wochenende eine Rückversetzung um zehn Plätze in der Startaufstellung einhandeln. Wie am Donnerstag bekannt wurde, tauscht Ferrari bei beiden Autos den Verbrennungsmotor aus, um eine überarbeitete Version des 1,6-Liter-V6 einzusetzen. Weil sowohl der Deutsche als auch der Finne bereits die vierte Komponente genutzt haben, überschreiten sie erstmals ihr Kontingent .
Unerwartet kommt der Schachzug, der von den Roten wohl mehr mit Blick auf das Jahr 2016 als auf die laufende Saison beschlossen wurde, nicht. "Es war schon immer der Plan", sagt Vettel. "Es ist kein großes Geheimnis und keine Überraschung." Ferrari folgt damit offenbar seiner taktischen Maxime, zu jedem Zeitpunkt den bestmöglichen Antrieb zu verbauen - ungeachtet etwaiger Sanktionen. Vettel ist zuversichtlich: "Unsere Motorenabteilung hat einen herausragenden Job gemacht."
Der Ex-Weltmeister will die Strafe nicht als Rückschlag verstanden wissen und bezeichnet den Tausch als "sehr positiv". Dem dürfte sich Lewis Hamilton anschließen, denn die Chancen des Briten auf den vorzeitigen Titelgewinn auf dem Circuit of The Americas (CoTA) sind damit deutlich gestiegen. Der Mercedes-Star benötigt neun Punkte mehr als der WM-Zweite Vettel, was mit einem Sieg vollbracht wäre, wenn der Heppenheimer über Rang vier nicht hinauskommt .
In Anbetracht der Konkurrenz durch die erstarkte Williams-Truppe ist dieses Szenario mehr als denkbar, wenn Vettel bestenfalls von Platz elf startet. Er zeigt sich unbeeindruckt: "Keine guten Neuigkeiten, wenn man das Rennen isoliert betrachtet. Aber es gilt, das gesamte Projekt ins Auge zu fassen", erklärt Vettel und pocht auf die Ferrari-Motorenstrategie: "Unser Plan ist doch bisher aufgegangen."