Sechser-Regelkommission: Realistisch, aber nicht gesund?

, 28.08.2012

Martin Whitmarsh hält es für durchaus möglich, dass sechs Teams die Regeln für alle anderen machen werden, findet dieses Szenario aber ungesund

Im Zuge der Verhandlungen um ein neues Concorde-Agreement lässt Bernie Ecclestone weiterhin die Muskeln spielen, um seinen Machtkampf mit der FIA und deren Präsident Jean Todt zu gewinnen. Am liebsten wäre dem Formel-1-Geschäftsführer, selbst die Regeln aus der Hand der FIA zu nehmen und in jene der Teams zu legen. "Die Teams sollten die Regeln gemeinsam machen", findet er und begründet: "Sie müssen die Entwicklung der Autos ja auch bezahlen, nicht die FIA."

In Budapest trommelte Ecclestone aus genau diesem Grund sechs Teamchefs zusammen: Christian Horner von Red Bull, Martin Whitmarsh von McLaren, Stefano Domenicali von Ferrari, Ross Brawn von Mercedes, Eric Boullier von Lotus und Toto Wolff von Williams. Zwar soll es im Motorhome des 81-jährigen Briten heiß hergegangen sein, doch es scheint sich herauszukristallisieren, dass diese sechs Teams die neue Regelkommission bilden würden. Sauber, Force India und Co. hätten kein Mitspracherecht.

Aber ist es überhaupt realistisch, dass die Hälfte der Teams in einem Sport die Regeln für die andere Hälfte diktiert? "Ich halte es für realistisch", meint Whitmarsh auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com', "aber ob es auch gesund ist, weiß ich nicht." Gleichzeitig bestätigt der Vorsitzende der bröckelnden Teamvereinigung FOTA, dass es "einige Meetings" zu diesem Thema gegeben habe. Was dabei besprochen wurde, will er im Detail aber nicht verraten.

Hinlänglich bekannt ist allerdings, dass bisher neun Teams einer Concorde-Vorvereinbarung zugestimmt haben - alle außer Mercedes, HRT und Marussia. Diese Vereinbarung sieht vor, dass im Falle eines Börsengangs der Formel 1 Ferrari, Red Bull und McLaren Sitze im Vorstand erhalten würden. Whitmarsh interpretiert dies so: "Die neun Teams, die schon unterschrieben haben, akzeptieren also auch, dass die Regeln im Wesentlichen von drei Teams bestimmt werden."

Wünschenswert sei aber, den Bereich Regeln und deren Überwachung weiterhin bei der FIA zu belassen und diese auch als Concorde-Partei zu gewinnen: "Ich hoffe, dass alle zwölf Teams, der Inhaber der kommerziellen Rechte und die FIA über die Kommerzialisierung des Sports, die Einnahmenverteilung und die Regelgebung einig werden", sagt Whitmarsh. "All diese Dinge wurden bisher durch einen Vertrag namens Concorde-Agreement geregelt."

Den Machtkampf zwischen Ecclestone und Todt hält er für eine "unnötige Schlammschlacht", aber: "Es gibt keinen einzelnen Bestandteil, ohne den dieser Sport nicht überleben könnte. Es gibt jedoch auch so genug Herausforderungen in der Formel 1, da sollten wir uns nicht auf einen überflüssigen Kampf konzentrieren." Denn: "Jeder Disput würde nur von unseren Zielen ablenken und die Organisationen des Sports spalten."

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