Der neue McLaren MP4-28 gilt als schnell aber knifflig in Sachen Abstimmung: Jenson Button und Sergio Perez wirken vor dem letzten Test ratlos
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Nach der ersten Testwoche des Jahres in Jerez galt der neue McLaren MP4-28 als Topauto, im zweiten Test in Barcelona hat sich dieses Bild aber nicht bestätigt. Die Briten tappen etwas im Dunkeln. Beim mechanischen Setup ist man noch nicht auf eine Lösung gekommen, die ein Schonen der Reifen ermöglicht. "In Jerez waren die Longruns gut. Ich konnte mit meinem Fahrstil die Haltbarkeit der Reifen beeinflussen. In Barcelona war es plötzlich ganz anders", wird Jenson Button von 'Autosport' zitiert.
"Bei vorsichtiger Fahrweise hatte ich Graining, bei aggressiverem Fahren hatte ich auch Graining. Bezüglich der Gesamtzeit eines Stints hat es keinen Unterschied ausgemacht", schildert der Brite, der als "Reifenflüsterer" gilt. Die Fähigkeit zum vorsichtigen Umgang mit den Pirellis war für Button schon oft der Trumpf im Rennen. "Ich hoffe, das der Fahrstil wieder größere Auswirkungen hat, wenn wir bei wärmeren Temperaturen unterwegs sind. Im Moment kann ich machen, was ich will. Es macht keinen Unterschied."
Der Weltmeister von 2009 wirkt ratlos, hat aber Hoffnung für die ersten Grands Prix des Jahres. "Bei den Wintertests ist es mit den Reifen immer knifflig. Ich denke, wenn wir in Melbourne fahren, dann wird es auch Graining geben, aber bestimmt nicht so schlimm." Einige Piloten anderer Teams hatten ähnliche Eindrücke in der ersten Testwoche in Barcelona gewonnen, andere hingegen schafften es per Setup die Haltbarkeit der Pneus zu beeinflussen.
"Wir haben Probleme mit der Abstimmung des Autos. Die Änderungen wirken nicht wie gedacht. Das macht uns etwas Sorge", spricht Sergio Perez im Interview mit der 'BBC' Klartext. "Wir müssen weitere Versuche fahren und probieren, das Setup so hinzubekommen, sodass wir uns wohlfühlen. Wir müssen hart arbeiten, damit wir beim ersten Rennen bezüglich Setup möglichst viel wissen." Solche Versuche sollen ab heute in Barcelona stattfinden. Leider glänzt der Circuit de Catalunya zum Auftakt mit regennasser Fahrbahn.
Gerade für Perez wären viele weitere Runden im McLaren sehr wichtig. Der Mexikaner, der von Sauber zum Team aus Woking gewechselt ist, muss sich noch auf die Eigenheiten des britischen Silberpfeils einstellen. "Für mich ist die Umstellung sehr groß. Das Auto fährt sich ganz anders als der Sauber, das Lenkrad ist hoch kompliziert. Dennoch bleibe ich bei meinem Ziel: Ich will sofort um Siege mitfahren", stellt der Hamilton-Nachfolger klar.