Fernando Alonso sieht Silverstone als letztmöglichen Wendepunkte im WM-Kampf. Aber selbst wenn die Wende gelingt, bräuchte es auch Fehler von Sebastian Vettel.
© Foto: Sutton
Sebastian Vettel und der WM-Titel, dieser Zug wurde schon von so vielen Seiten als abgefahren erklärt, dass die Durchhalteparolen seiner Konkurrenten meist nur mehr wie einsame Rufe klingen. Dennoch sind die direkten Gegner nach wie vor fest entschlossen, es dem Deutschen nicht so einfach zu machen und sie glauben auch durchaus daran, dass noch etwas möglich ist. Fernando Alonso räumte am Donnerstag in Silverstone allerdings ein, dass der britische Grand Prix wohl die letzte Chance sein könnte, um einen Gegenangriff auf Vettel zu starten.
Nur wenn Ferrari und McLaren dort zeigen, dass sie im Vergleich zu Red Bull einen großen Schritt nach vorne gemacht haben, sah er die Möglichkeit, den WM-Führenden noch abzufangen. Er wollte vor allem wissen, ob die Regel-Klarstellung bezüglich des Diffusor-Anblasens etwas ändern kann und was die Updates der Teams bewirken werden. "Wir müssen schauen, ob entweder McLaren oder Ferrari eine große Verbesserung am Auto hat und wir mit Red Bull kämpfen können. Ihr Auto war in der Weltmeisterschaft bislang so dominant. Ich denke, nach acht Rennen sollten wir ohne Fehler von acht Siegen von Seb sprechen - in Kanada gab es einen Fehler und in China war er etwas konservativ", sagte Alonso.
Motivation ist immer da
So eine dominante Position habe seit den Ferrari-Zeiten von Michael Schumacher niemand mehr gehabt, meinte er weiter. Dagegen könne man nur schwer antreten und es sei auch schwer vorstellbar, wie Vettel zu schlagen sei, wenn es weder bei Ferrari noch McLaren eine Verbesserung im Auto gibt. "Also sehen wir in Silverstone hoffentlich eine Wende bei der Leistungs-Situation und dann schauen wir weiter. Es gibt immer Hoffnung, es gibt immer die Motivation, jedes Rennen zu gewinnen, aber wir brauchen natürlich einen Schritt nach vorne", erklärte der Spanier.
Neben Verbesserungen bei Ferrari und McLaren erachtete er aber Fehler von Vettel als beste Chance, um die Weltmeisterschaft noch zu drehen. So war ihm klar, dass Ferrari jetzt Rennen gewinnen, mehr Leistung finden und stärker werden muss. Gleichzeitig baute er aber auf Mithilfe von Vettel. "Denn ohne Ausfälle oder Probleme für Vettel wird es schwierig, da näher zu kommen. Er muss einen Fehler machen, wenn wir Hoffnung haben wollen und wir haben in China und Kanada gesehen, dass diese Fehler passieren können. Wir müssen uns also auf unsere Rennen konzentrieren, an jedem Wochenende den Sieg versuchen - auch wenn wir wissen, das wird schwer. Wir brauchen aber sicher Hilfe", sagte Alonso.