Silverstone: Kann Ferrari Red Bull hinter sich halten?

, 06.07.2016

Ferrari muss sich in Silverstone den Aerodynamik-Wundern von Adrien Newey stellen - Können Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen den Bullen Paroli bieten?

Silverstone und Ferrari war in den ersten Jahren der Formel-1-Weltmeisterschaft eine Traumkombination, als es sechs Siege hintereinander durch Argentinien Jose Froilan Gonzalez, Alberto Ascari, Juan Manuel Fangio und Peter Collins gab. Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts sorgten Michael Schumacher und Rubens Barrichello für einen Hattrick der Roten im "Home of British Motor Racing". Doch seit einiger Zeit ist Silverstone kein erfolgreiches Jagdrevier mehr.

Fernando Alonso ist der letzte Ferrari-Pilot, der beim Großen Preis von Großbritannien gewinnen konnte. Das ist mittlerweile jedoch bereits fünf Jahre her. Eine solche Durststrecke hatte Ferrari in Northamptonshire zuletzt in den 1990er-Jahren. 2016 deutet nicht vieles darauf hin, dass sich die Lage ändern könnte. Denn Ferrari muss sich in Silverstone nicht nur mit Mercedes, sondern auch mit Red Bull auseinandersetzen.

Die Bullen konnten den Roten bereits auf dem Red Bull Ring Paroli bieten, der mit seinen langen Geraden plus engen Kurven im Anschluss so ziemlich das genaue Gegenteil von Silverstone darstellt, wo es auf aerodynamische Effizienz ankommt. Und damit geht es in die Paradedisziplin von Red Bull schlechthin... Sebastian Vettel wird versuchen, seinem Ex-Team seinen Frust entgegenzusetzen, der sich nach dem Reifenschaden in Österreich angesammelt haben dürfte. Für den Reifenschaden macht Pirelli Trümmerteile verantwortlich.

Kimi Räikkönen, der sich bekanntlich mit Meinungen nicht hinterm Berg hält, trauert unterdessen älteren Zeiten nach: "Ich mag das alte Layout lieber", klagt der Finne. "Ich finde das neue zwar nicht schlecht und es erlaubt mehr Überholmanöver. Aber wenn ich wählen könnte, würde ich das alte nehmen."

Räikkönen fehlen am neuen Teil der Strecke insbesondere die flüssigen Passagen, die Silverstone bis heute auszeichnen. "Die meisten Kurven sind schön flüssig. Aber der neue Teil mag da irgendwie nicht so richtig reinpassen", sagt der 36-Jährige. Sein Renningenieur David Greenwood ergänzt: "Mein Favorit waren die Schikane bei Abbey, aber auch Bridge - das war eine fantastische Kurve." Genau diese beiden Kurven werden seit dem Umbau nicht mehr befahren, obschon sie noch existieren.

Sowohl Sebastian Vettel als auch Kimi Räikkönen haben in Silverstone gewinnen, beide Siege kamen aber auf dem alten Layout: Räikkönen war 2007 der vorletzte Ferrari-Sieger in Großbritannien, Sebastian Vettel siegte beim Abschied des alten Layouts 2009 für Red Bull. Ihre Erfolgsstatistik ausbauen können sie vermutlich nur mit starken aerodynamischen Upgrades am Ferrari SF16-H.

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