Simulator-Training: Feinschliff für Pilot und Auto

, 22.02.2013

Fahrten im Simulator gehören für Formel-1-Fahrer mittlerweile zum Routineprogramm, doch ungefährlich ist die Trockenübung nicht

Moderne Fahrsimulatoren gehören bei den meisten Formel-1-Teams heute zur Standardausstattung. Nachdem Ferrari und Red Bull sowie seinerzeit Toyota Pioniere auf diesem Gebiet waren, steht heute in fast allen Teamzentralen eine entsprechende Anlage. So fährt auch Nico Rosberg in der Mercedes-Fabrik in Brackley regelmäßig seine Runden: in einem auf beweglichen Stützen montierten Cockpit vor einer großen Leinwand. Auf Grund der aktuell gültigen Testbeschränkungen sei das Training im Simulator unerlässlich.

"Wenn man einem Tennisspieler sagen würde, du darfst vorm Grand Slam nur sechsmal trainieren, dann würde der sagen: 'Das geht doch nicht!' Bei uns ist das aber so. Deshalb hilft der Simulator, in Übung zu bleiben", erklärt Rosberg gegenüber 'Sport Bild'. Vor allem während der Saisonvorbereitung verbringt der Wiesbadener viele Stunden im Simulator, denn auch wenn sich die Strecken kaum oder gar nicht veränderten, müsse man sie neu lernen: "Die Autos sind von einem Jahr zum anderen so anders. Du kannst die Kurven anders anfahren, den Randstein mehr mitnehmen", erklärt Rosberg.

So werden im Simulator auch bestimmte Abläufe wie die Aktivierung des KERS an den richtigen Stellen der Strecke immer wieder trainiert, bis sie in Fleisch und Blut übergehen: "Ich übe so lange, bis ich den Knopf instinktiv drücke", sagt der Mercedes-Pilot. "Dann habe ich mehr freie Kapazitäten für andere Dinge, wenn ich in Melbourne das erste Mal auf die Strecke gehe." Der Mercedes Simulator sei sehr realistisch, Änderungen am Fahrwerk oder der Aerodynamik machen sich im Fahrverhalten bemerkbar.

"Das Feedback des Lenkrads ist sehr genau. Du spürst Unter- und Übersteuern und siehst es natürlich auch", sagt Rosberg. Nicht simulieren lassen sich jedoch die Fliehkräfte im Auto, was jedoch nicht bedeutet, dass die Simulatorfahrt eine entspannte Übung wäre: "Physisch ist es zwar weniger fordernd, aber mental sehr", so der 26-Jährige. Und auch ungefährlich ist die Simulatorfahrt nicht, denn bei einem Einschlag bewegt sich das Lenkrad genau so ruckartig hin und hier wie im echten Auto: "Mika Häkkinen hat sich dabei sogar mal den Daumen gebrochen", sagt Rosberg.

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