Die Niederlage von Hockenheim hat Nachwirkungen: Trotz doppelter Bestzeit am Morgen sieht Kimi Räikkönen die Roten im Nachteil.
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Nur vorübergehend durfte man sich bei Ferrari in Hockenheim auf einen Erfolg gegen McLaren freuen. Lewis Hamiltons versäumter Boxenstopp in der Safety-Car-Phase war es, der Felipe Massa zeitweise zurückzubringen schien in die Position des Meisterschaftsführenden. Hamiltons für die Italiener erschreckend müheloses Überholmanöver gegen Massa versetzte Ferrari jedoch einen weiteren Rückschlag - und bereitete bis Ungarn arbeitsame Tage. "Es ist schwer zu sagen, wo wir verglichen mit der Konkurrenz stehen, aber auf alle Fälle sind wir sehr schnell", resümierte heute ein erleichterter Felipe Massa, der sich noch am Vormittag als Schnellster präsentiert hatte.
Ähnlich wie seine Kollegen hatte auch der Brasilianer mit Blick auf die Reifen zu kämpfen. "Es war nicht wirklich angenehm mit den weichen Reifen - auf den harten hatte ich mich vorher viel wohler gefühlt", berichtete Massa. "Wie immer auf dem Hungaroring ist es zunächst schwer, die Reifen einzuschätzen, denn zunächst hat man bedingt durch die schmutzige Strecke viel Graining. Wir wissen, welche Richtung wir für morgen zu wählen haben."
Weniger zuversichtlich als sein Teamkollege gibt sich nach den Trainingsrängen zwei und fünf Kimi Räikkönen, der in Hockenheim ein wenig weltmeisterliches Wochenende absolviert hatte. "Wir haben an diversen Setup-Varianten gearbeitet", verrät der Finne. "Auch ich habe die neue Motorabdeckung ausprobiert, aber es ist schwer zu sagen, inwieweit sie sich bewährt. Unser Auto fühlt sich ganz gut an, aber unsere Hauptrivalen scheinen nach wie vor ein wenig schneller zu sein als wir. Es gibt Raum für Verbesserungen." Diesen sieht auch der Technikchef - verweist jedoch auf kryptische Freitagsergebnisse.
"Die Ergebnisse am Freitag sind immer schwierig zu bewerten, weil man die Benzinmenge der anderen Teams nicht kennt. In Ungarn ist die Analyse noch schwieriger, weil die Reifen schnell zu grainen anfangen", sagte Luca Baldisserri, der nach der Niederlage von Hockenheim auf die Ergebnisse der jüngsten Testfahrten setzt. "Wir sind unser Programm planmäßig durchgegangen; die neuen Teile, die wir mitgebracht haben, scheinen zu funktionieren."