Sotschi: Doppelerfolg und Titelgewinn für Mercedes

Das Mercedes-Team hat sich mit einem Doppelerfolg beim Großen Preis von Russland vorzeitig den Titel des Konstrukteursweltmeisters der Formel-1-Saison 2014 gesichert. Lewis Hamilton holte sich mit dem vierten Triumph in Folge den souveränen Premieren-Sieg in Sotschi und baute damit sein Punkte-Konto in der Weltmeisterschaft um sieben Zähler auf 291 WM-Punkte aus (Nico Rosberg 274).

Das Ergebnis perfekt machte Nico Rosberg auf dem zweiten Rang, der jedoch mögliche Siegchancen direkt nach dem Start durch einen Verbremser verschenkt hatte. Das Podium komplettierte Valtteri Bottas, der in seinem Williams ein starkes Rennen auf dem dritten Rang beendete.

Punkte gab es dahinter ebenfalls für die beiden McLaren von Jenson Button und Kevin Magnussen vor Fernando Alonso (Ferrari), die beiden Red Bulls von Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen im Ferrari sowie Force-India-Fahrer Sergio Perez.

Keine Zähler gab es unter anderem für Nico Hülkenberg (Force India) auf Position 12, Lokalmatador Daniil Kwjat auf Rang 14 sowie die beiden Sauber-Fahrer Esteban Gutierrez und Adrian Sutil, welche die Plätze 15 und 16 belegten.

Bewegende Szenen für Jules Bianchi

Mit einer bewegenden Zeremonie bezeugte die Formel 1 vor dem Start zum Großen Preis von Russland dem schwer verletzten Jules Bianchi ihre Unterstützung. Die Fahrer versammelten sich zu eine Schweigeminute und zur Russischen Nationalhymne an der Spitze der Startaufstellung.

Anschließend bildeten sie einen Kreis, legten ihre Armen um die Schultern und blickten auf den Helm Bianchis, der in der Mitte auf dem Asphalt lag. Die Botschaft: "Jules, wir alle unterstützen Dich!". Dann mussten die 21 Fahrer wieder zum Alltag übergehen und in ihre Autos einsteigen, denn es stand das Rennen in Sotschi auf dem Programm, das heute alle für den 25-jährigen Franzosen fahren.

Rosberg bremst sich selbst aus

Bei 22 Grad Celsius Lufttemperatur und trockenen Bedingungen startete Lewis Hamilton im Olympiapark von Sotschi von der Pole-Position auf die lange, 630 Meter lange Gerade vor dem ersten Rechtsknick. Rosberg wagte den Angriff, zog an Hamilton vorbei, blockierte dann jedoch die Vorderreifen und war gezwungen, in die Auslaufzone auszuweichen. Der Deutsche musste anschließend sogar an die Box und sich die Reifen aufgrund schwerer Bremsplatten wechseln lassen, wechselte gleich auf die härteren Reifen. Auch Massa kam an die Box.

Die Reihenfolge nach der zweiten Runde: Hamilton vor Bottas, Button, Alonso, Vergne, Magnussen, Kwjat, Vettel, Ricciardo, Räikkönen, Perez, Gutierrez, Hülkenberg, Grosjean, Ericsson, Massa, Maldonado, Rosberg, Sutil, Kobayashi und Chilton. Mercedes funkte unterdessen mit Rosberg: "Wie sieht nun die Strategie aus?". Antwort des Teams: "Ich denke, wir müssen jetzt bis zum Ende des Rennens durchfahren."

Bottas kann einigermaßen mit Hamilton mithalten

Die Abstände nach den ersten zehn Runden: Hamilton 2,7 Sekunden vor Bottas, 11,9 auf Button, 15,4 auf Alonso, 18,6 auf Magnussen, 23,3 auf Vettel, 25,1 auf Ricciardo, 26,1 auf Vergne, 26,9 auf Räikkönen und 27,6 auf Kwjat auf Position zehn. Dahinter: Perez (+29,6), Gutierrez (+32,9), Hülkenberg (+35,0), Rosberg (+39,4) und Massa (+41,2). Sutil 18. (+47,8). In der 12. Runde kam Ricciardo an die Box und wechselte erneut auf die weichere Mischung. Unterdessen musste Max Chilton seinen Marussia mit einem technischen Defekt an der Box abstellen.

Nach 20 von 53 Runden hatte Hamilton 7,9 Sekunden Vorsprung auf Bottas, 21,3 auf Button, 23,9 auf Alonso, 27,3 auf Magnussen, 36,1 auf Vettel, 39,2 auf Vergne, 40,9 auf Räikkönen, 45,9 auf Rosberg, 48,0 auf Perez auf dem zehnten Rang. Dahinter: Massa (+48,7), Gutierrez (+55,1), Hülkenberg (+57,7), Ricciardo (+61,7). Sutil 19. (+94,8). In der 23. Runde suchte Button die Box auf - und kehrte hinter Rosberg wieder auf die Strecke zurück. Sollte Rosberg also wirklich durchfahren können, winkt eine Podiumsplatzierung für den Wiesbadener. Alonso stoppte in Runde 26, Bottas einen Umlauf später, Hamilton eine weitere. In der 31. Runde folgte dann auch Vettel während sich Rosberg Bottas schnappte und damit auf dem zweiten Rang lag! Unterdessen kassierte Grosjean eine 5-Sekunden-Strafe, da er bei einem Überholmanöver Sutil gedreht hatte.

Rosberg gibt Gas

In der 34. Runde funkte das Mercedes-Team seinem Fahrer: "Plan B, Nico". Prompt legte der Deutsche an Tempo zu. Die Taktik dürfte es nun sein, nochmal richtig an Tempo zuzulegen und am Ende nochmal auf den weichen Reifen zu wechseln, in der Hoffnung auf ein Safety-Car, um dann direkt hinter Hamilton liegend angreifen zu können. Der WM-Zweite drehte eine schnellste Rennrunde nach der anderen.

Zehn Runden vor Rennende hatte Hamilton 18,7 Sekunden Vorsprung aufn Rosberg, 23,5 auf Bottas, 30,0 auf Button, 42,7 auf Magnussen, 50,9 auf Alonso, 51,6 auf Ricciardo, 57,6 auf Vettel, 70,6 auf Räikkönen und 72,2 Sekunden Vorsprung auf Perez auf dem zehnten Rang. Dahinter: Massa, Hülkenberg, Vergne, Kwjat und die beiden Sauber von Gutierrez und Sutil sowie Grosjean, Maldonado und Ericsson.

Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze