Der Grand Prix von Monaco als harter Prüfstein für Rookies in der Formel 1: So geht Williams-Neuling Lance Stroll ins Fürstentum - Teamkollege Massa warnt
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Nach drei Ausfällen und zwei weiteren Nullnummern in der Formel-1-Saison 2017 steht Williams-Rookie Lance Stroll enorm unter Druck. Der junge Kanadier muss Ergebnisse liefern, denn das britische Team steht dank der 18 WM-Punkte durch Felipe Massa nur auf Rang sechs der Gesamtwertung. Stroll, dem bislang noch nicht ein einziges fehlerfreies Wochenende gelang, soll einen Schritt nach vorn machen. Kann dies gelingen, wenn doch ausgerechnet Monaco als nächstes Rennen im Plan steht?
"Das wird bestimmt eine große Herausforderung für mich, das muss man ganz realistisch so sehen. Es wird hart, aber ich gehe positiv heran. Ich kann nur mein Bestes geben", sagt Stroll vor seinem Debüt im Fürstentum. "Es ist wie immer bei Stadtkursen: Man muss im Training möglichst viele Runden drehen, um ein Gefühl für die Strecke zu bekommen. Ich werde mich bestimmt von Session zu Session erheblich steigern können, wenn das Selbstvertrauen wächst."
Ein zu großes Selbstbewusstsein kann negative Folgen haben. Abflüge von zum Beispiel Max Verstappen 2015 oder Jolyon Palmer 2016 stellen dies deutlich dar. "In Monaco sind schon viele unerfahrene Piloten abgeflogen", erklärt Felipe Massa, der bei seinem Debüt 2002 im Fürstentum ähnliche Erfahrungen machte. "Mein erstes Mal in Monaco war schlimm, sehr schlimm. Ich habe damals so viele Fehler gemacht. Wenn ich jetzt zurückblicke, muss ich sagen: Peter Sauber hatte allen Grund, mich damals zu feuern", lacht er.
Stroll-Entwicklung: Massa gibt viele Ratschläge
"Später wollte er mich zu BMW-Zeiten zurückhaben. Das zeigt, dass ich offenbar lernfähig war", schmunzelt Massa. Die umfangreiche Erfahrung aus über 250 Grand-Prix-Teilnahmen gibt der Brasilianer nun an den jungen Teamkollegen Stroll weiter. "Ich gebe ihm ganz viele Ratschläge: Set-up, Aufwärmen der Reifen, Linienwahl, Nutzung der Bremsen. Es sind so viele Dinge." Allerdings müsse man auf dem Straßenkurs in Monte Carlo seine eigenen Wege finden.
"Für Rookies ist Monaco immer schwierig. Für Lance wird das eine ganz große Aufgabe, denn er kennt die Strecke nicht. Wer erstmals in Monte Carlo fährt, muss unwahrscheinlich viel lernen. Ich weiß noch genau, wie schwierig meine ersten Rennen dort waren", sagt Massa. "Die Strecke ist komplett anders als die anderen Kurse. In einigen Ecken muss man weit vor der Kurve schon lenken, weil es erhebliches Untersteuern gibt. Da muss man erst herausbekommen, wie man den Leitplanken am besten entkommen kann."
Für Stroll - aber auch für Massa - wird der kommende Grand Prix generell eine große Aufgabe, denn dem britischen Team, dessen Autos in der Vergangenheit oft auf schnellen Kursen sehr gut waren, liegt der Kurs nicht. "Monaco war in der Vergangenheit oft keine gute Strecke für Williams. Die Autos mögen jetzt ganz andere sein, aber in den Vorjahren war es für uns dort immer furchtbar", sagt Massa. "Hoffentlich wird es nicht ganz so wild, einfach wird es aber bestimmt nicht."