In Montreal gilt es für Mercedes, die Form von Monaco auf einem anderen Streckentyp zu bestätigen - Wenn das gelingt, ist Nico Rosberg der Favorit für Marc Surer
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Eine der größten Fragen vor dem Kanada-Wochenende dürfte lauten: Wie leistungsstark wird Mercedes am Sonntag sein? Nach dem viel besprochenen Pirelli-Test ist die gesamte Formel 1 gespannt, ob die Silbernen gewisse Vorteile aus diesem Privileg ziehen konnten. Denn der Grand Prix von Monaco vor zwei Wochen, bei dem Nico Rosberg den Sieg für die Silberpfeile holte, war aufgrund seiner besonderen Streckencharakteristik wenig aussagekräftig.
Falls Mercedes erneut glänzen sollte, scheint klar, wer dafür sorgen könnte - zumindest für Ex-Formel-1-Fahrer Marc Surer: "Nico Rosberg hat einen feinfühligeren Fahrstil als sein Teamkollege Lewis Hamilton. Das kommt dem Auto und im speziellen auch den Reifen entgegen. Er schont die Reifen mehr als Hamilton", so der Schweizer gegenüber 'Sky'. Surer sieht den Deutschen, der zuletzt drei Pole-Positions in Folge holen konnte, im teaminternen Duell derzeit vorn.
Eine ebenso klare Meinung hat Surer in der Reifenfrage - die sei vielmehr ein Problem der Teams, nicht des Herstellers Pirelli: "Die Reifen dürfen eigentlich nur aus Sicherheitsgründen verändert werden. Die Fahrer nehmen das Reifenthema auch als Ausrede. Das Auto sollte einfach besser abgestimmt werden." Lob hat er dagegen für die Teams übrig, die gut mit den Reifen umgehen, und kann ihr Unbehagen nachvollziehen: "Es sind drei Teams, die mit den weichen Reifen relativ gut klarkommen: Lotus, Ferrari und Force India. Die möchten natürlich ungern eine Veränderung", so Surer.
"Sie haben ihre Autos für diese Reifen gebaut, die schon im letzten September vorgestellt wurden", erinnert der Experte. "Die anderen Rennställe scheinen da nicht gut genug gearbeitet zu haben", tadelt er Teams wie etwa Red Bull oder Mercedes. Surer spricht sich also - wie bereits viele andere Experten - gegen die Einführung neuer Reifen und eine damit verbundene Wettbewerbsverzerrung aus, es sei denn, es bestünde ein Sicherheitsmanko.