Adrian Sutil hat keine Lust mehr, im hinteren Mittelfeld der Formel 1 herumzufahren - allein schon, um Risikofaktoren wie Pastor Maldonado aus dem Weg zu gehen
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Adrian Sutil blickt auf eine durchwachsene Formel-1-Saison 2013 zurück. Nachdem der Gräfelfinger in der ersten Jahreshälfte noch für positive Schlagzeilen sorgen konnte, baute sein Force India seit der Reifenänderung in Ungarn durch Pirelli deutlich ab. Nun sieht es so aus, als würde das Team seine Konsequenzen ziehen und beide Fahrer austauschen. Paul di Resta wird voraussichtlich durch Sergio Perez ersetzt, und auch Sutil müsste wohl weichen, wenn Nico Hülkenberg kommen sollte. Ohnehin habe die Saison Sutil aber wenig Freude bereitet.
"Ich will auf jeden Fall nach oben (zu einem Topteam; Anm. d. Red.). Das macht keinen Spaß mehr, hinten rumzueiern", hadert er gegenüber 'auto motor und sport'. "Die sind da hinten alle wahnsinnig und fahren dir nur ins Auto. Vorne hast du weniger Probleme." Dem einen oder anderen Fahrer würde Sutil somit gern aus dem Weg gehen: "Es sind immer dieselben Piloten, die extrem am Limit oder über dem Limit fahren. Das ist teilweise sogar gefährlich."
"Ich habe nach dem Rennen (in Brasilien; Anm. d. Red.) mit Gutierrez geredet. Er hat das auch eingesehen. Das ist eigentlich ein vernünftiger Junge", meint der Deutsche über den Youngster in Sauber-Diensten. In Runde 8 hatte Sutil zwei Plätze durch ein Manöver gegen den Mexikaner verloren, bei dem auch gleich noch dessen Landsmann durchschlüpfte: "Perez hat mir beim Überholen eine mitgegeben. Der ist mir einfach ans Rad gefahren. Das muss nicht sein."
Noch viel schlimmer sei aber ein anderer Fahrer: "Über Maldonado müssen wir nicht mehr reden. Der hat mich schon in der Formationsrunde angegriffen. Da habe ich gedacht: Jetzt ist alles vorbei. Und das nach der Aktion in Austin (Unfall zwischen beiden in der ersten Runde; Anm. d. Red.)." Über jenen Vorfall in Texas habe Sutil mit dem Venezolaner vor dem Brasilien-Grand-Prix nicht mehr gesprochen: "Mit manchen Fahrern ist es sinnlos zu reden. Er hat sich ja in Brasilien später auch noch gedreht." Damit spielt Sutil auf ein Manöver Maldonados gegen Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne in Kurve 1 an, bei dem sich beide Fahrzeuge berührten.
"Das war wieder klar sein Fehler. Er hat dem Vergne einfach zu wenig Platz gelassen. Das war seine Schuld. Wenn man zu zweit in eine Kurve fährt, muss man dem anderen innen Platz lassen. Der kann sich ja nicht in Luft auflösen. Er hat sich dadurch gedreht und sollte sich darüber nicht beschweren." Umso mehr dürfte Sutil ärgern, dass Maldonado aufgrund seiner Sponsorenmillionen voraussichtlich zu Lotus wechseln wird. Dadurch nähme er Hülkenberg den begehrten Platz weg, der dadurch womöglich Sutil bei Force India verdrängen könnte.