Sutil ist die "neue" Formel 1 zu langsam

, 04.02.2014

Adrian Sutil fordert eine bessere Aerodynamik, weil ihm die Formel-1-Autos des Jahrgangs 2014 zu langsam sind - Felipe Massa hat am Limit trotzdem seinen Spaß

Weniger Spitzenleistung und beschnittene Aerodynamik - die Änderungen des Technischen Reglements haben die Formel-1-Autos des Jahres 2014 im Vergleich zu ihren Vorgängermodellen deutlich langsamer gemacht. So war beim Test in der Vorwoche in Jerez die schnellste Rundenzeit von Kevin Magnussen (McLaren) 5,397 Sekunden langsamer als der Bestwert, den Felipe Massa im vergangenen Jahr im Ferrari gefahren war. Für Adrian Sutil ist dieser Unterscheid zu groß. "Das ist schade, denn die Formel 1 ist derzeit etwas zu langsam", sagt der Sauber Pilot.

Massa, nun in Williams-Diensten, bestätigt die Feststellung seines Kollegen. "Das Auto ist viel langsamer als im vergangenen Jahr", sagt der Brasilianer. Von ihrer Faszination hat die Formel 1 für den 32-Jährigen dennoch nichts verloren. "Wenn du am Limit fährst und versuchst, alles aus dem Auto herauszuholen und das Auto daher schwierig zu fahren ist, dann fühlt es sich nicht langsam an, sondern schwierig", erklärt Massa.

Sutil stört sich hingegen vor allem an den gesunkenen Kurvengeschwindigkeiten und fordert dementsprechende Korrekturen. "Bei der Aerodynamik müssen wir wieder einen Schritt nach vorne gehen, denn die Formel 1 sollte auch in den Kurven schnell sein", so der Deutsche. Massa gibt indes zu bedenken, dass ein schnelleres Auto beim Fahren nicht unbedingt mehr Spaß machen muss. "Wenn es einfach zu fahren ist und viel Grip hast, fühlt es sich langsamer an, obwohl du eine viel schnellere Rundenzeit fährst", sagt er.

Neben dem Anpressdruck vermisst Sutil auch den notwendigen Grip der Pneus. "Die Reifen sind auch zu hart. Ich verstehe nicht, warum sie so konservativ sind", wundert sich der Sauber-Pilot. Reifenlieferant Pirelli setzt in diesem Jahr härtere Gummimischungen als im Vorjahr ein, um so für das höhere Drehmoment der neuen Turbomotoren gerüstet zu sein.

Trost findet Sutil in der Tatsache, dass die Entwicklung der neuen Autos noch ganz am Anfang steht. Zudem war der Test in Jerez für die meisten Teams nur ein besserer Rollout, bei dem schnelle Rundenzeiten keine Rolle spielen. Daher geht Sutil davon aus, dass die Formel 1 im Jahr 2014 noch deutlich zulegen wird. "Ich denke man hat in vielen Jahren, in denen es neue Regeln für die Autos gab, gesehen, dass sie jeden Monat oder alle zwei Monte einige Sekunden aufholen, wenn das Auto verbessert wird", sagt er.

Zur Saison 2015 erwartet Sutil dann einen weiteren Leistungssprung. "Ich erwarte, dass zwischen dem Ende der Saison und dem Auto für 2015 mindestens vier Sekunden liegen. Wir werden einen großen Schritt machen, und hoffentlich ist die Formel 1 dann wieder schnell genug", so der Sauber-Pilot.

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