Adrian Sutil ist nach seinem starken Comeback voller Zuversicht für das Hitzerennen in Malaysia: "Wenn alles für uns läuft, dann..."
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Adrian Sutil ist zurück. Mit einem starken siebten Platz beim Saisonauftakt in Melbourne meldete sich der Gräfelfinger in Diensten von Force India eindrucksvoll nach einem Jahr Pause in der Szene zurück. "Als wäre er nie weg gewesen", schwärmten viele Beobachter nach der Fahrt im Albert Park. Sutil hatte den Grand Prix phasenweise sogar angeführt, ehe ihn Probleme mit der weichen Reifenmischung von Pirelli erheblich zurückwarfen.
"Wir hatten ein richtig gutes Tempo - bis zu unserem Wechsel auf die Supersoft-Reifen. Insgesamt war es ein tolles Comeback. Es passte alles. Dafür mache ich diesen Sport. Wenn man so hart arbeitet und dann Erfolg hat, ist das einfach toll", blickt Sutil auf das Rennwochenende in Australien zurück. "Ich muss bezüglich der Reifen noch viel lernen. Da sind mir andere Fahrer etwas voraus. Mir fehlt ein Jahr Erfahrung mir den Pirellis. Daran muss ich intensiv arbeiten."
"Vielleicht hätte man es mit dem Supersoft etwas anders angehen können, um das Graining zu vermeiden. Das müssen wir genau analysieren", erklärt der Deutsche, der sich nach eigener Aussage im Jahr 2012 weniger mit der Formel 1 als mit dem Leben, der Kultur und der Kunst beschäftigt hatte. "Der Wechsel von den Medium-Reifen zu den weichen war auf jeden Fall zum passenden Zeitpunkt. Zwei Runden lang waren die Supersofts in extrem schlechter Verfassung. Da habe ich meine Position nicht verteidigen können."
Podestplatz in Reichweite?
"Das Auto hat sich seit Ende 2011 im positiven Sinne verändert. Es gab im Bereich Aerodynamik gute Entwicklungen. Auch die Teamstruktur ist besser. Wir haben mehr Leute an Bord, bessere Leute. Das Auto ist einfach zu fahren. Man kann recht leicht gute Zeiten realisieren", sagt Sutil über sein aktuelles Arbeitsgerät. "Das Auto hat mir sofort beim ersten Test Vertrauen vermittelt, daher fühlte ich mich schnell wohl. An die Abläufe am Rennwochenende muss ich mich wieder gewöhnen und ans Qualifying. Man braucht ein paar Zeitenjagden, im wieder aus dem Stand die eine schnelle Runde abrufen zu können."
Das Qualifying spielt derzeit in der Formel 1 nicht die allzu große Rolle. Wegen der unberechenbaren Reifen ist im Grand Prix immer alles möglich. So kam Sutil zu seinen Führungsrunden. "Ein Rennen anzuführen, ist ein tolles Gefühl. Das hatte ich lange Zeit nicht mehr erlebt. In den unteren Kategorien habe ich das häufiger erlebt. Ich hatte fast vergessen, wie sich das anfühlt", lacht er. "An einen Podestplatz habe ich in jenem Moment weniger gedacht. Ich wollte aber das 'P1' möglichst lange auf der Boxentafel sehen - ist doch klar."
Die Erlebnisse aus Australien geben dem Force-India-Rückkehrer viel Zuversicht für die kommenden Aufgaben. Schon beim bevorstehenden Hitzerennen in Malaysia will Sutil an das gute Ergebnis aus Melbourne anknüpfen. "Man will sich immer etwas steigern, wenn es möglich ist", sagt er voller Selbstbewusstsein. "Alles ab Platz sieben aufwärts wäre demnach herzlich willkommen. Die Ränge fünf, sechs oder sieben halte ich für machbar. Wenn alles für uns läuft, ist auch ein Podestplatz nicht unmöglich."