Sutil sagt Sauber schweigend den Kampf an

, 06.11.2014

Adrian Sutil sieht erheblichen Gesprächsbedarf: Der Deutsche will nicht klaglos hinnehmen, dass er von Sauber trotz bestehendem Vertrag ausgebootet wird

"Sauber freut sich, Felipe Nasr als Fahrer für die Saison 2015... bekanntzugeben. Mit Felipe Nasr und Marcus Ericsson ist die Fahrerpaarung für 2015 komplett." Mit diesen Worten schaffte Sauber in der vergangenen Nacht per Pressemitteilung Tatsachen und stellte damit klar, dass - aus Sicht des Teams - die bisherigen Fahrer Adrian Sutil und Esteban Gutierrez keine Zukunft mehr haben.

Während der Mexikaner seine "Kündigung" klaglos hinnahm und sich per Statement artig bedankte, ist Sutil lange noch nicht so weit, Sauber Lebewohl zu sagen. Im Gegenteil: Der Gräfelfinger sieht erheblichen Gesprächsbedarf mit seinem Team. "Wir müssen auf jeden Fall über einige Dinge reden", sagt Sutil auf der Pressekonferenz im Vorfeld des Großen Preis von Brasilien in Sao Paulo.

Diese Gespräche werden in der Tat notwendig sein, denn nach der Bestätigung von Ericsson und Nasr haben nun drei Fahrer einen Fahrervertrag mit Sauber für die Saison 2015. Denn auch Sutil verfügt über eine Vereinbarung mit den Schweizern für die nächste Saison. Ein Umstand, den Sutils Freundin Jennifer Becks per Twitter bissig kommentierte, denn Rennverträge mit drei Fahrern abzuschließen, ist einem Team eigentlich verboten.

Das Verträge in der Formel 1 aber im Zweifelsfall nicht viel Wert sein müssen, weiß auch Sutil. Daran erinnert er allerdings auch seine designierten Nachfolger "Sie haben zwei Fahrer bestätigt, aber das heißt nicht, dass beide Fahrer oder das Team auch fahren werden", sagt Sutil, der sich bei der Pressekonferenz demonstrativ ruhig und gelassen präsentierte. "Seit dem vergangenen Wochenende hat sich im Grunde nicht viel geändert. Es ist eine Bekanntgabe. Ich denke, dass ich nun einige Gespräche führen muss, um die Dinge zu klären", sagt er.

Sutil wird jedoch wissen, dass seine Karten für einen Verbleib bei Sauber mehr als schlecht sind. Ericsson und Nasr bringen zweistellige Millionenbeträge an Sponsorengeldern mit, auf die das wirtschaftlich angeschlagene Team aus Hinwil dringend angewiesen ist. Für Sutil kann es daher jetzt nur darum gehen, den Preis, den Sauber für die Auflösung seines Vertrages zahlen muss, in die Höhe zu treiben.

"Ich muss wie gesagt einige Dinge klären, den Rest muss das Team kommentieren", spielt der Deutsche Sauber den Ball zu. Sonderlich überrascht wirkt Sutil von dieser für ihn unerfreulichen Entwicklung indes nicht. "Ich bin nicht frustriert. Es ist wie es ist", sagt er. "Ich bin seit vielen Jahren in der Formel 1, das ist ein etwas anderes Business."

Doch wie geht es nun mit der Rennfahrer-Karriere von Sutil weiter? "Ich weiß es nicht", zuckt der 31-Jährige mit den Schultern. "Ich muss schauen, ob das, was ich machen will, möglich ist. Ich muss einige Dinge klären. Viel mehr kann ich momentan ehrlich gesagt nicht sagen." Auch einen (derzeit allerdings unwahrscheinlich) Verbleib in der Formel 1 will er ausdrücklich nicht ausschließen. "Vielleicht schon, die Formel 1 ist unberechenbar."

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