Teams glauben an schnelle Kosten-Einigung: Einheitsmotoren Abwehr-Szenario

, 31.10.2008

In Brasilien gehen die Gespräche in den FOTA-Gruppen weiter. Man ist zuversichtlich, dass die Ergebnisse Kosten senken und den Einheitsmotor abwenden.

Die geplanten und von der FIA auch erwünschten Kostensenkungen in der Formel 1 könnten recht schnell zustande kommen. Denn einige Teamchefs zeigen sich durchaus positiv, dass es bei den Gesprächen vorangeht, was im Endeffekt auch dabei helfen sollte, das Gespenst des Einheitsmotors aus der Formel 1 wieder zu vertreiben. So gibt es in Brasilien einige Treffen, bei denen ein Regelpaket ausgearbeitet werden soll, das nächste Woche dann an die FIA gehen wird. Am Donnerstag soll dabei in der FOTA-Arbeitsgruppe Sport bereits vereinbart worden sein, dass man die Teams in Zukunft auf 25 Motoren pro Saison beschränkt. Durch diese Regel soll sich auch gleich das Testaufkommen um ein Drittel auf 20.000 Kilometer pro Jahr reduzieren.

Renault verhindert 15.000

Laut auto motor und sport soll sogar über 15.000 Kilometer gesprochen worden sein, doch Renault soll sich gegen eine weitere Reduktion der Testkilometer gewehrt haben. Grund soll sein, dass Flavio Briatore bei Mecachrome seine Finger im Spiel hat und die Renault-Tochter den Einheitsmotor zugesprochen bekommen könnte, sollte er doch noch kommen. Da kurzfristige Entscheidungen in der FOTA einstimmig sein müssen, wird eine Reduktion unter 20.000 Kilometer also bis 2010 warten müssen. Da die 20.000 Kilometer bereits vereinbart sind, sollte es aber nicht zu allzu großen Krisen kommen.

Noch gesprochen wird an diesem Wochenende über Standard-Teile und den Einsatz von Kundenautos, sowie die zukünftigen Motor-Regeln. Geht es nach Martin Whitmarsh, dann ist alles auf einem guten Kurs. "Ich bin Optimist. Es ist ein toller Sport, aber wir können ihn besser machen. Jedes Jahr bringt neue Herausforderungen und innerhalb des Sports gibt es aktuell eine realistische und auch vernünftige Diskussion über die Führung und die Art, wie wir im Sport zusammenarbeiten müssen", sagte der McLaren-Geschäftsführer. Ihm war klar, dass die Teams, die FIA und die Formula One Management (FOM) gemeinsam arbeiten müssen, damit die kleinen Teams weiterleben und auch stark sein können, "Es gab in Shanghai ein paar gute Gespräche und ich bin mir sicher, es wird auch dieses Wochenende gute Gespräche geben."

Ein Motor ist kein Gebrauchsgegenstand

Besonders wichtig ist dabei natürlich auch die Frage des Motors, denn wenn zwei Hersteller - einer davon Ferrari - androhen, die Formel 1 verlassen zu wollen, sollte ein Einheitsmotor kommen, dann ist Feuer am Dach. Und auch BMW Motorsport Direktor Mario Theissen findet klare Worte, was den Motor betrifft. "Unsere Position ist klar. Es gibt ein Wort, das ich nicht mag und das heißt 'Gebrauchsgegenstand'. Einige Leute sprechen heutzutage vom Motor als Gebrauchsgegenstand und das verstehen wir völlig anders. Der Motor ist nicht nur ein Teil des Autos, er ist das Herz des Autos und wir wollen einen BMW-Motor in unserem Formel-1-Auto", betonte er gegenüber Autosport.

Doch Theissen war sich sicher, dass die richtigen Entscheidungen innerhalb der Teamvereinigung FOTA einen Einheitsmotor ohnehin abwenden können. "Ich weiß nicht, was Max wirklich glücklich macht, aber ich bin zuversichtlich, dass wir auf einen vernünftigen Gemeinschafts-Vorschlag kommen." Allerdings glaubt Theissen nicht, dass ein Motoren-Preis von fünf Millionen Euro pro Kundenteam und Saison aktuell erreichbar ist. Auf der anderen Seite war er überzeugt, dass ein neues Motoren-Konzept das schaffen könnte. "Wenn wir einen Motor für drei Rennen machen, dann sind die Kosten zehn Millionen. Wenn wir über drei Rennen gehen wollen, dann müssen wir den Motor neu entwickeln und das sind Kosten, die wir nicht auf einen existierenden Motor verwenden sollten. Die FOTA arbeitet auch an einem Vorschlag, um einen Motor neuer Generation an die unabhängigen Teams um fünf Millionen zu liefern."

Auch Whitmarsh musste klar betonen, dass McLaren einen Einheitsmotor nicht unterstützt. Er verstand andererseits auch, dass ein unabhängiges Team so eine Idee durchaus verlockend finden könnte. "Ich denke aber, es war ein guter Kompromiss aller Teams und der FOTA, der die Motorenkosten für die unabhängigen Teams im kommenden Jahr verkleinern sollte", meinte er über den Motor, der drei Rennen halten soll. Whitmarsh bestätigte auch, dass der Preis in weiterer Folge weiter sinken soll. "Es gibt da gute Initiativen und die Leute arbeiten zusammen, um den Sport zu verbessern."

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