Die Fahrer-WM-Entscheidung fällt erst beim Saisonfinale in Sao Paulo: Hamilton gewinnt die Austin-Premiere vor Vettel und Alonso - Red Bull holt Konstrukteurs-WM
© Foto: xpbimages.com
Der Traum vom Titelhattrick im Wilden Westen ist für Sebastian Vettel nicht wahr geworden. Nach einem packenden Zweikampf musste der Red-Bull-Pilot den Premierensieg in Austin Lewis Hamilton im McLaren überlassen und sich mit dem zweiten Rang begnügen. Vettels Titelgegner Fernando Alonso belegte den dritten Rang und hat damit vor dem WM-Finale in Sao Paulo 13 WM-Punkte Rückstand auf Vettel.
Felipe Massa fuhr im zweiten Ferrari als Vierter über die Ziellinie vor Jenson Button (McLaren) und den beiden Lotus-Fahrern Kimi Räikkönen und Romain Grosjean. Nico Hülkenberg sah im Force India als Achter die Zielflagge vor Pastor Maldonado und Bruno Senna im Williams.
Keine Zähler gab es hingegen für Nico Rosberg im Mercedes auf Position 13, Teamkollege Michael Schumacher auf Position 16 und Timo Glock auf Rang 19. Mark Webber musste seinen Red Bull mit einem mutmaßlichen Problem mit der Lichtmaschine abstellen.
Vettel und Alonso erwischen guten Start
Vettel erwischte einen guten Start und konnte die Pole-Position verteidigen. Die taktische Entscheidung von Ferrari, das Getriebesiegel absichtlich zu brechen, um eine Strafversetzung von Massa zu provozieren, rechnete sich. Denn Alonso schoss auf der sauberen Seite der Startaufstellung vom siebten gleich auf den vierten Startplatz nach vorn.
Die Reihenfolge nach der zweiten Runde: Vettel vor Webber, Hamilton, Alonso, Hülkenberg, Grosjean, Schumacher, Räikkönen, di Resta und Massa auf dem zehnten Rang. Button 14. vor Rosberg. Glock 20. In der dritten Runde wagte Hamilton einen Angriff auf Webber, verbremste sich jedoch und kam neben die Strecke. In der vierten Runde klappte das Manöver, womit der Brite Zweiter war.
Hamilton holt auf Vettel auf
In der Folgephase gelang es Hamilton, in den meisten Runden einen Tick schneller zu fahren als Vettel. In Runde acht betrug der Rückstand nur noch 2,2 Sekunden. Dahinter: Webber mit +4,6 Sekunden Abstand, Alonso +8,3, Hülkenberg +14,1, Räikkönen, 15,5, di Resta +21,1, Massa +23,6, Perez +25,1 und Schumacher auf dem zehnten Rang (+26,5). Button 13. (+27,7), Rosberg 17. (+30,0), Glock 20. (+36,3).
In der 15. Runde hatte Vettel nur noch 1,2 Sekunden Vorsprung - der Angriff an den Champion in der DRS-Zone könnte also bald folgen. Unterdessen kam Schumacher in der 15. Runde an die Box. Jean-Eric Vergne musste seinen Toro Rosso wenige Sekunden später am Streckenrand abstellen - erneut brach wie im Freien Training die Vorderradaufhängung.
Red Bull in Problemen
Webber erhielt in Runde 17 die Information des Teams, dass das KERS seines Autos wieder einmal nicht funktioniert - wenige Sekunden später rollte der Australier aus. Erneut gab es offenbar einen Schaden an der Lichtmaschine. Damit kam Alonso um eine Position auf den dritten Rang nach vorn. Eine vorzeitige Titelentscheidung wurde damit also noch unwahrscheinlicher.
Dafür lief es jetzt bei Vettel besser, denn er konnte sich von Hamilton absetzen - in Runde 20 hatte der Heppenheimer wieder 3,2 Sekunden Vorsprung auf den Briten. Die Konsequenz: In derselben Runde holte sich Hamilton neue Reifen ab und wechselte auf die harte Mischung. Auch Alonso kam zum Reifenwechsel. Dabei gab es hinten rechts ein Problem, weswegen der Rennfahrer aus Oviedo ein paar Sekunden verlor. Vettel stoppte einen Umlauf später.
In der 25. Runde kam auch Räikkönen an die Box - auch beim Finnen gab es Probleme beim Reifenwechsel. Somit kam er knapp hinter Alonso wieder auf die Strecke zurück. Hamilton versuchte unterdessen wieder auf Vettel aufzuholen. In Runde 26 betrug der Rückstand auf den Deutschen noch 1,8 Sekunden.
Vettel gerät unter Druck
Die Abstände in der 30. von 56 Runden: Vettel 2,5 Sekunden vor Hamilton, 25,7 auf Button (kein Stopp), 27,7 auf Alonso, 36,0 auf Ricciardo (kein Stopp), 37,5 auf Ricciardo, 38,4 auf Massa, 40,2 auf Grosjean, 42,4 auf Rosberg (kein Stopp) und 44,2 auf Hülkenberg auf dem zehnten Rang. Schumacher 15. (+66,8), Glock 19. (+94,9).
In der 34. Runde war Hamilton in der DRS-Zone und konnte somit bei der Aufholjagd auf Vettel Meter gutmachen. In der 36. kam endlich Button zu seinem ersten Stopp. Der Zweikampf um den Sieg spitzte sich unterdessen immer weiter zu. Runde um Runde war Hamilton in der DRS-Zone, doch Runde um Runde konnte sich Vettel verteidigen.
Hamilton übernimmt die Führung
In der 42. Runde wurde Vettel ein unglückliches Überrundungsmanöver zum Verhängnis, das den Briten nah an Hamilton heranbrachte. In der DRS-Zone war Vettel damit fällig und Hamilton übernahm die Führung. Vettel konnte zwar an seinem Gegner dran bleiben, jedoch keinen Angriff mehr starten - nicht zuletzt wegen der schlechten Höchstgeschwindigkeit seines Autos.
Die Abstände fünf Runden vor Ende: Hamilton 1,3 Sekunden vor Vettel, 34,6 auf Alonso, 47,4 auf Massa, 52,4 auf Button, 64,1 auf Grosjean, 66,0 auf Hülkenberg, 67,1 auf Senna und 67,6 auf Maldonado. Rosberg 13. (+81,0), Schumacher 16. und Glock 19.
Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze