Titelkampf: Ist Vettel schon durch?

, 26.08.2013

Für viele Beobachter steht Sebastian Vettel schon jetzt als Weltmeister 2013 fest: Welche Chancen rechnen sich die Konkurrenten noch aus?

Sebastian Vettel hat sich mit seinem fünften Saisonsieg im Grand Prix von Belgien weiter an der Spitze der Weltmeisterschaft absetzen können. Der Vorsprung auf den nächsten Verfolger Fernando Alonso beträgt aktuell 46 Punkte. Ein solch gemütliches Polster hatte Vettel noch nie - auch nicht bei seinen Titelgewinnen 2010, 2011 und 2012. Nicht nur der große Abstand auf die Verfolger lässt die Konkurrenz verzweifeln, sondern auch die Leichtigkeit, die der Red-Bull-Pilot in Spa-Francorchamps an den Tag legte.

"Es ist noch ein weiter Weg. Wenn es aber so weitergeht wie bisher, dann regelt sich das von ganz allein", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Man werde aber auch in Zukunft auf dem Boden bleiben und jede Aufgabe konzentriert abgehen. "Lewis und Fernando darf man nie unterschätzen. Und auch Kimi darf man nicht außer Acht lassen", sagt der Brite und nennt damit drei verbliebene Konkurrenten um die Krone der Saison 2013.

"Es war mit Sicherheit kein schlechter Schritt. Ich glaube, man muss kein Genie sein um herauszufinden, dass man mehr Punkte mitnimmt als der Rest, wenn man vor allen anderen ins Ziel kommt", fasst Vettel seine Gedanken nach dem Rennen zusammen. Er möchte noch nicht vom vierten WM-Titel sprechen, mahnt alle in seinem Umfeld zu Gelassenheit. "Wichtig ist, nicht zu clever zu sein und nicht zu weit vorauszudenken", meint der Heppenheimer, der ebenfalls noch Alonso, Hamilton und Räikkönen auf der Rechnung hat.

Titelgewinn ab Abu Dhabi sicher?

"Das wird so weitergehen. Einmal wird er gewinnen, dann wird er Zweiter, Dritter, vielleicht fällt er auch noch einmal aus. Das kann aber den anderen genauso passieren", schätzt Niki Lauda. Der Österreicher lässt sich sogar zu eine ganz konkreten Prognose überreden: "Drei Rennen vor Schluss wird er Weltmeister." Das wollen die Konkurrenten natürlich verhindern, die Entscheidung möglichst lange hinauszögern und von etwaigen Fehlern des Champions profitieren.

"Ich denke, es war ein gutes Wochenende für die Meisterschaft - in Sachen Gefühl und in Sachen Punkte", spricht Fernando Alonso - in Spa auf Platz zwei - von positiven Signalen bezüglich seiner Ambitionen. "Die Meisterschaft ist noch offen", so die Ansage des Spaniers. So sieht es auch sein Teamchef Stefano Domenicali. Der Italiener macht weiter Druck. Wenn man weiterhin Chancen auf Titel haben wolle, dann "muss jetzt noch ein Schritt mit dem Auto kommen". Vor dem wichtigen Heimspiel in Monza gibt sich Ferrari kämpferisch.

Aber auch Lewis Hamilton gibt noch längst nicht auf. Der Mercedes-Pilot, der nach seinem Sieg in Ungarn nun in Spa-Francorchamps auf Platz drei ins Ziel kam, hat in der Meisterschaft 58 Punkte Rückstand auf Vettel. "Das wird sehr, sehr schwierig, so etwas noch aufzuholen", meint der Brite. "Er hat seit langer Zeit ein phänomenales Auto und macht seinen Job - ein perfektes Paket. Aber auch wir hatten schon starke Rennen und sind vor ihm ins Ziel gekommen."

Hamilton blickt auf die Überseerennen zum Ende der Saison. "In Monza könnten wir nochmal ähnlich dastehen wie in Spa, vielleicht ein bisschen besser - schlechter jedenfalls nicht. Danach kommen kurvigere Strecken, wo mehr Abtrieb gefragt ist. Wir haben unser Paket für mehr Abtrieb, das zuletzt ohnehin schon gut war, noch weiter verbessern können", macht sich der Silberpfeil-Pilot für die restliche Saison Mut. Die zuletzt vier Pole-Positions in Folge haben dem Werksteam viel Selbstvertrauen gegeben.

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