Tombazis: Die Gründe für Ferraris Schwäche

, 02.10.2013

Ferrari ist momentan zwar wieder vorn dabei, der Abstand zu Red Bull ist aber noch größer denn je - Chefdesigner Nikolas Tombazis glaubt, die Gründe zu kennen

Obwohl Ferrari in Person von Fernando Alonso bei den vergangenen drei Rennen dreimal Zweiter wurde, ist das Team aus Maranello nicht wirklich zufrieden. Die eigenen Ansprüche sind so hoch, wie sie es immer sind: Nur der Sieg zählt. Zumal die Scuderia am Anfang der Saison im Vergleich zur Konkurrenz noch besser dastand. Chefdesigner Nikolas Tombazis glaubt, die Gründe für die derzeitige "Schwächephase" zu kennen.

"Diese Veränderung kam nach dem deutschen Grand Prix auf, als Pirelli seine Reifen mit Kevlar-Gürteln verstärkte - im Gegensatz zu Stahl-Gürteln zuvor", spricht er das offensichtlich größte Problem des F138 an. "Es wäre aber etwas oberflächlich, die Reifen als einzigen Grund für unsere Rückschritte zu nennen. Wir haben einige Dinge entwickelt, die nicht so stark waren und nicht funktioniert haben", gibt Tombazis zu.

Als wichtigen Aspekt sieht er auch den Umbau des Ferrari-eigenen Windkanals, der ebenfalls einen nicht zu verachtenden Anteil an der Performance habe: "Die Windkanaltechnologie war im Vergleich mit den Konkurrenten ein Schwachpunkt für uns. Wir hatten ein paar Probleme mit dem Luftstrom: Die Daten waren nicht einheitlich und wir konnten nicht so viel testen, wie wir wollten", so Tombazis.

Aufgrund fehlerhafter Messdaten hatte Ferrari seinen eigenen Windkanal in den vergangenen 18 Monaten umgebaut, und sich bei Toyota in Köln eingemietet. Ende Oktober soll der Tunnel in Maranello endlich wieder in Betrieb genommen werden: "Das ist von immenser Bedeutung für uns", hatte bereits Teamchef Stefano Domenicali klargestellt, und auch Tombazis sei nun optimistisch, dass Ferrari in diesem Punkt endlich keine Defizite mehr gegenüber seinen Mitbewerbern habe.

Trotzdem stehe weiterhin das Reifenmanagement ganz oben auf der Agenda: "Wir werden kleine Aerodynamikupdates bringen. Man sollte zwar keine dramatischen Veränderungen bei den Endergebnissen erwarten, aber wir spüren, dass sie leichte Verbesserungen bringen können." Dass Ferrari dem Überauto von Red Bull in diesem Jahr noch einmal davonfahren kann wie bei den Alonso-Siegen in China und Spanien zu Saisonbeginn, scheint demnach relativ unwahrscheinlich. Aber aller Voraussicht nach wird der renovierte Windkanal in Maranello langfristig seine Wirkung zeigen.

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