Während über Robert Kubicas nächsten Formel-1-Einsatz spekuliert wird, zollt Mercedes-Boss Toto Wolff ihm Respekt und erinnert sich an ein besonderes Selfie
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Zwei erfolgreiche Tests hat Robert Kubica für Renault bereits absolviert. Das Formel-1-Team zeigte sich zufrieden mit dem Polen, spielte die Bedeutung der Tests aber herunter, sie seien nicht repräsentativ. Tatsächlich war Kubica mit einem älteren Boliden unterwegs, weshalb spekuliert wird, ob er beim kommenden offiziellen Formel-1-Test in Budapest die Gelegenheit bekommen könnte, ein Auto der 2017er-Generation zu fahren.
Kubica selbst wird nicht müde zu betonen, dass er sich für ein Comeback in der Königsklasse trotz seines Handicaps bereit fühle und weiter hart daran arbeite, sich diesen Traum zu erfüllen. Der Pole hatte sich bei einem Rallye-Unfall im Jahr 2011 schwere Verletzungen am rechten Arm zugezogen, die ihn bis heute beeinträchtigen. Umso positiver fiel bisher das Echo auf seine Formel-1-Testeinsätze und eine mögliche Rückkehr aus.
In einer Frage-Antwort-Session von Mercedes-Fans im Internet wurde auch Toto Wolff nach seiner Meinung über ein potenzielles Kubica-Comeback gefragt. Dabei kam der Mercedes-Teamchef zunächst ins Plaudern und gab eine kleine Anekdote zum Besten: "Ich kenne Robert sehr gut. Unsere Bekanntschaft nahm im Jahr 2002 ihren Anfang, als er in der Formel Renault startete", erinnert sich der Österreicher mit polnischen Wurzeln.
"Wir sprechen Polnisch", bekundet er und erzählt von seiner jüngsten Begegnung mit Kubica: "Erst vor kurzem kam es zu einer lustigen Situation mit Robert. Ich war beim Mille-Miglia-Rennen in Italien. Wir machten in einer dieser italienischen Städte Halt und viele Leute fragten nach einem Selfie. Dann sagte einer von ihnen: 'Bitte, ein Selfie!' Ich drehte mich um und da stand Robert. Ich fragte ihn nur: 'Was machst du denn hier?'"
Die Beiden hätten dann gemeinsam einen Kaffee getrunken und erzählt. "Es tat gut, ihn wiederzusehen. Es war offensichtlich, dass er in Form und sehr gut drauf war", bestätigt Wolff und zollt dem Polen Respekt für seine Ambitionen, ins Cockpit zurückzukehren. "Ich denke, Robert hat einen Weg gefunden, mit seiner verletzten Hand umzugehen. Ich hörte seine Tests verliefen gut. Ich würde ihn gern zurück in der Formel 1 sehen", sagt der Mercedes-Teamchef.
Kubica habe ein Comeback verdient, findet Wolff. Denn aufgrund der Umstände sei es ihm nie möglich gewesen, sein ganzes Potenzial auszuschöpfen: "Es gehörte zu jenen Talenten, die nicht zeigen konnten, wozu sie wirklich imstande gewesen wären. Er hatte diesen einen Sieg, war gerade dabei, groß zu werden und dann passierte dieser schlimme Rallye-Unfall." Er zwang Kubica, seine Formel-1-Karriere zu beenden - zumindest vorerst...