Auch nach dem überlegenen Doppelerfolg in Monza stapelt Toto Wolff tief - Singapur ist nämlich noch immer ein Stachel im Mercedes-Fleisch
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Trotz der Siege von Mercedes bei den Formel-1-Rennen in Spa und Monza blickt Teamchef Toto Wolff mit einigen Sorgenfalten auf den kommenden Lauf in Singapur. Lewis Hamilton hat mit seinen Siegen nach der Sommerpause die Tabellenführung in der Fahrerwertung übernommen. Topverfolger Sebastian Vettel hatte in seinem Ferrari keine Chance, mit den Mercedes-Boliden mitzuhalten.
Da Ferrari jedoch auf Strecken, die viel Abtrieb benötigen, einen Vorteil gegenüber Mercedes hat, wird in Singapur eine Veränderung der Kräfteverhältnisse erwartet. Der Deutsche gilt dort als absoluter Favorit auf den Sieg. Die Charakteristik der Strecke ist vor allem durch die engen Kurven geprägt, weshalb ein Fahrzeug, das Anpressdruck generiert, einen großen Vorteil hat - perfekt für den neuen Ferrari. Außerdem hat Mercedes keine guten Erinnerungen an Singapur: Im Jahr 2015 hatte der Rennstall dort mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Mercedes-Sportchef Wolff sagt: "In der Vergangenheit haben wir in Singapur nicht wirklich geglänzt. Daher waren wir sehr froh, als wir dort im vergangenen Jahr das Rennen gewonnen haben. Trotzdem wissen wir, dass es für uns kein einfaches Wochenende werden wird. Bestimmte Charakteristiken von Strecken passen zu unserem Auto und manche nicht. Auf den langsameren, engen Kursen schien es so, als hätten Red Bull Racing und Ferrari die Nase vorn. Wir sind dafür auf den schnelleren Strecken besser."
"Wir glauben daran, das Problem lösen zu können. Es geht darum, das Auto zu verstehen und so viele Kilometer herunter zu spulen wie möglich, um mehr über das Fahrzeug zu lernen. Trotzdem erwarte ich aufgrund der Charakteristik ein deutlich schwierigeres Wochenende als beispielsweise in Silverstone, Spa oder Monza."
Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass Mercedes vor allem in sehr langsamen Kurven große Probleme hat, mit der Konkurrenz mitzuhalten. In Spa war dies beispielsweise in der Kurve La Source erkennbar. "Wir müssen mit dem neuen Fahrzeug noch einen Weg finden, die bestmögliche Simulation durchzuführen, damit wir ein Ergebnis erhalten, das stark mit den Resultaten auf der Strecke korreliert", so Wolff.
"In Spa waren wir in einigen Sektoren sehr stark und das Tempo im Rennen war sehr hoch. Trotzdem hatten wir Schwierigkeiten mit dem Abtrieb, der Bremsstabilität, der Scheitelpunktstabilität und der Traktion. Wir haben versucht, eine Lösung zu finden, um das Auto für Monza zu optimieren. Das ist uns gelungen, denn wir hatten in Italien keinerlei Probleme in den langsameren Passagen der Strecke."