Toto Wolff: Rosberg hat nur minimalen Rückstand auf Hamilton

, 04.05.2015

Ist Nico Rosberg viel dichter an Weltmeister Lewis Hamilton dran, als es die Ergebnisse aussagen? Mercedes-Teamchef Toto Wolff macht dem Deutschen Mut

Hat Nico Rosberg 2014 seine einzige Chance auf dem WM-Titel verspielt? Zumindest zog der Deutsche in der neuen Saison gegen Weltmeister Lewis Hamilton bisher regelmäßig den Kürzeren. In allen vier Qualifyings und Rennen des Jahres 2015 hatte der Brite die Nase vor seinem Teamkollegen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist allerdings der Meinung, dass Hamiltons Vorsprung gar nicht so groß ist, wie es aktuell den Anschein hat.

"Wenn man sich zum Beispiel ihre Performance im Qualifying in China ansieht, lagen sie dort nur vier Hundertstel auseinander", erklärt Wolff gegenüber 'Autosport' und ergänzt: "Es war ein ganz kleiner Vorteil, der Lewis gereicht hat, um sich die Pole zu holen und das Rennen zu kontrollieren. Es hätte ganz anders laufen können, wenn Nico auf Pole gewesen wäre." Im Hinblick auf die Weltmeisterschaft helfen Rosberg diese aufbauenden Worte allerdings nicht.

Bereits 27 Zähler beträgt Hamiltons Vorsprung auf den Deutschen, der zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison noch vier Punkte vor seinem Teamkollegen lag. Noch deutlicher wird der für Rosberg dramatische Trend, wenn man sich die Ergebnisse saisonübergreifend ansieht. Zehn der vergangenen elf Rennen beendete der Brite vor seinem Teamkollegen. In den vergangenen acht Monaten konnte Rosberg Hamilton nur ein einziges Mal in Brasilien bezwingen - ein Desaster für den Deutschen.

"Nico wäre kein mehrfacher Rennsieger in der Formel 1 und ein Kandidat für den Titel, wenn er nach ein paar Rennen zusammenbrechen würde", ist sich Wolff allerdings sicher und ergänzt: "Ich erwarte, dass er wieder zurückschlägt. Ich weiß nicht, wann es passieren wird, aber mit ihm wird immer zu rechnen sein, keine Frage." Trotzdem dürfte Rosberg an den Ergebnissen der vergangenen Monate zu knabbern haben.

Zumal es in diesem Jahr nicht zwangsläufig erneut auf einen WM-Kampf zwischen den beiden Silberpfeil-Piloten hinauslaufen muss. Sebastian Vettel liegt momentan nur einen Punkt hinter Rosberg und hat 2015 - im Gegensatz zu seinem Landsmann - bereits einen Rennsieg auf dem Konto. "Ich denke, es könnte gegen Ferrari ganz eng werden", ist sich auch Wolff bewusst.

"Selbst wenn wir weitere Doppelsiege einfahren und sie dahinter auf den Plätzen drei und vier landen, könnte es eine sehr lange Saison werden", so der Österreicher. Für Rosberg wäre das wohl das Worst-Case-Szenario. Denn sollte die Scuderia tatsächlich auf Dauer mit den Silberpfeilen mithalten können, würde sich Mercedes wohl früher oder später auf eine teaminterne Nummer eins festlegen. Bei dieser Entscheidung hätte Rosberg, trotz der aufmunternden Worte von Wolff, beim aktuellen Stand wohl mehr als schlechte Karten.

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