Dem Mercedes-Sportchef gefällt der neue Formel-1-Kopfschutz gar nicht, trotzdem plädiert er für seine Einführung - aus Sicherheitsgründen und Mangel an Alternativen
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Mercedes-Sportchef Toto Wolff hat deutliche Kritik am Kopfschutzbügel Halo geübt. Das System, das in der Formel-1-Saison 2018 eingeführt wird, findet der Österreich optisch überhaupt nicht ansprechend: "Das ist das hässlichste Ding, das leider je auf ein Auto gekommen ist", mokiert er sich im 'ORF'. Dennoch plädiert Wolff nicht dafür, Halo zu verschieben oder zu den Akten zu legen.
Auch wenn ihm das persönlich überhaupt nicht schmeckt: "Ich würde es am liebsten absägen, aber man muss etwas für die Sicherheit der Fahrer machen. Deswegen kann man es schlichtweg nicht wegnehmen", so Wolff. Eine Argumentation, der sich die FIA nach nüchtern betrachtet erfolgreichen Tests beugen musste. Sie steht vor dem Dilemma, die Technik nun einführen zu müssen.
Grund: Wenn sich im kommenden Jahr ein Unfall ereignet, dessen Folgen Halo nachweislich hätte minimieren oder verhindern können, steht der Automobil-Weltverband sofort am Pranger. Vor dem Hintergrund einer möglichen Klage der Angehörigen des tödlich verunglückten Jules Bianchi käme das Szenario einem GAU gleich - ergo wählte die FIA das kleinere Übel und drückte Halo durch.
Wolff hofft darauf, dass der Bügel weiterentwickelt und attraktiver gestaltet wird: "Ich habe mir gewünscht, dass es optisch ein bisschen anspruchsvoller aussieht. Vielleicht gelingt es uns ja für 2019 oder 2020 etwas zu machen, das den Fahrer schützt und Sicherheit gibt, aber nicht so aussieht." Techniken wie die Windschutzscheibe "Shield" sind vorläufig gescheitert, könnten aber mit ausreichend Entwicklung in ein Reifestadium kommen, in dem sie wieder in den Fokus rücken.