Mercedes-Sportchef Toto Wolff nimmt die Niederlage gegen Ferrari beim Formel-1-Auftakt in Melbourne ernst, warnt aber davor, unnötig in Panik zu verfallen
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Als hoher Favorit war Mercedes in die Formel-1-Saison 2017 gestartet; bei unserer exklusiven Umfrage tippten nach den Wintertests in Barcelona sogar sieben von neun Teamchefs auf Lewis Hamilton als Weltmeister. Nach dem Sieg von Sebastian Vettel und Ferrari in Melbourne ist die Stimmung aber gekippt.
Zwar macht kaum jemand den Fehler, Mercedes schon abzuschreiben, aber einige Experten sind doch umgeschwenkt und sehen Ferrari vor dem Grand Prix von China in Schanghai zumindest auf Augenhöhe. Von dieser Panik lässt sich Toto Wolff nicht anstecken: "Wir sollten den jetzigen Stand nicht überdramatisieren", erklärt er gegenüber der 'Sport Bild'. "Das Auto ist konkurrenzfähig, und es gibt viele Bereiche, in denen wir Verbesserungspotenzial haben."
Melbourne sei "ein Weckruf" für Mercedes gewesen, räumt er ein. Der Strategiefehler, der letztendlich den Sieg gekostet hat, wurde unmittelbar nach dem Rennen vom Team um Chefstratege James Vowles haarklein analysiert. Und auch die Technikabteilung unter James Allison arbeitet fieberhaft an Updates - etwa um die geschätzten fünf Kilogramm Übergewicht möglichst rasch loszuwerden.
Der Saisonauftakt habe gezeigt, "dass wir keinen Spielraum mehr haben und in jedem Detail perfekt sein müssen. Das treibt uns an. Insofern war es positiv für das Team", sagt Wolff - und macht nicht den Fehler, den Gegner zu unterschätzen: "Ferrari hat ein starkes Team und ein gutes Chassis-Motor-Paket entwickelt. Sebastians Leistungen sprechen für sich."
Aber: "Es ist noch zu früh, eine genauere Analyse zu liefern. Wir machen jetzt erst einmal unsere eigenen Hausaufgaben."
Übrigens: Mit der Frage, wer denn nun für Schanghai eher zu favorisieren ist, Ferrari oder doch Mercedes, beschäftigt sich auch die aktuelle Ausgabe des Formel-1-Talks "Starting Grid" , den wir in Zusammenarbeit mit den Kollegen von meinsportradio.de gestalten.