Der Mercedes-Sportchef will "auch einmal einen Underdog gewinnen" sehen, sieht sich aber nicht in der Position, für ein Ende der Silberpfeil-Dominanz zu sorgen
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Mercedes-Sportchef Toto Wolff wünscht sich von dem neuen Formel-1-Mehrheitseigner Liberty Media einen Rahmen für die Königsklasse, in dem es auf der Rennstrecke zu deutlich mehr Überraschungen kommt. Wie der Österreicher im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin 'Trend' erklärt, sei es für ihn nachvollziehbar, wenn den neuen Machern die Dominanz der Silberpfeile wie bislang Bernie Ecclestone ein Dorn im Auge wäre: "Es sollte auch einmal ein Underdog gewinnen können."
Wolff betont, dass mehr verschiedene Sieger den Entertainment-Faktor für die Fans erhöhen und ein simpleres Reglement die Transparenz unterstützen würden. "Letztlich ist Sport Unterhaltung. Da muss man sich schon fragen: Sind die Regeln vielleicht zu kompliziert, ist man übers Ziel hinausgeschossen?", grübelt er. "Ich verstehe, dass man in der Formel 1 für mehr Abwechslung und Überraschung sorgen will." Lewis Hamilton und Valtteri Bottas deshalb einbremsen will er jedoch nicht.
"Wie das genau passieren kann, das ist nicht meine Rolle, mir darüber den Kopf zu zerbrechen", spielt er Liberty Media und dessen neuem Sportchef Ross Brawn den Ball zu - obwohl schon in der Vergangenheit immer wieder das Gerücht die Runde gemacht hatte, Mercedes hätte Ferrari bei der Motorenentwicklung unter die Arme gegriffen, um die Roten flotter zu machen und mehr Spektakel auf der Rennstrecke zu bieten. Denn der Daimler-Konzern bedient sein Team finanziell aus dem Marketingbudget. Das lässt sich vor dem Vorstand nur rechtfertigen, wenn die Serie bei den Fans ankommt.