Mal wieder präsentierte Toyota einen neuen, weiß-roten Renner und mal wieder soll er dem Team den ersten GP-Sieg bescheren.
© Foto: Toyota
Nach Ferrari war Toyota am Donnerstag das zweite Formel-1-Team, das seinen Boliden für die neue Saison 2009 vorstellte. Genau wie die Italiener entschieden sich die Japaner für eine unspektakuläre Enthüllung via Internet - was es dabei zu sehen gab, hört erwartungsgemäß auf den Namen TF109 und wird äußerlich hauptsächlich von den neuen Regeln geprägt: ein kleiner Heckflügel, ein breiter Frontflügel und kein Bodywork.
Die Ansprüche sind jedoch noch immer die gleichen: "Unser Ziel ist es, um unseren ersten Rennsieg in der Formel 1 zu kämpfen", sagte Teamchef Tadashi Yamashina. Auch Toyota Motorsport-Präsident John Howett gab sich zuversichtlich, dass man aus den Erfahrungen der Vergangenheit viel gelernt habe und dies nun umsetzen könne. "Viele Elemente in unserem Team sind auf einem sehr hohen Level, jetzt müssen wir die Lücke füllen und sicher stellen, dass die gesamte Organisation ganz oben mitmischt." Wenn alle Elemente zusammengefügt seien, müsse man jene Erfolge einfahren, für welche man schon so lange hart gearbeitet habe.
Bei Null begonnen
Die Entwicklung des TF109 begann mit einem weißen Blatt Papier, weswegen nur wenige Teile vom Vorgänger übernommen wurden. "Wir haben unsere Kapazitäten voll ausgeschöpft", sagte Chassischef Pascal Vasselon, der aufgrund der vielen Regeländerungen das gesamte Konzept überdenken musste. "Dieses Programm war für unser Unternehmen aufwändiger als jedes Auto davor."
Die größte Veränderung auf der Motorenseite ist der Abgang von Motorenchef Luca Marmorini, der das Team nach seiner Arbeit am RVX-09-Motor und dem dazugehörigen KERS verließ. "Unsere Ziele sind immer hoch und in der letzten Saison haben wir unser Ziel von hundertprozentiger Motorzuverlässigkeit erreicht", erklärte Yoshiaki Kinoshita. "Wir hatten keinen Motordefekt in einem Rennen."
Auf 100 beschleunigen
Das Fahrertrio bleibt unverändert: Jarno Trulli, Timo Glock und Testfahrer Kamui Kobayashi haben die Ehre, den TF109 zu fahren. Das Rollout wird am kommenden Montag in Portimao stattfinden. "Toyota hat eine der besten Fahrerpaarungen in der Formel 1", glaubt Yamashina. "Beide Fahrer haben in der letzten Saison bewiesen, dass sie mit den Besten der Welt kämpfen können, wenn wir ihnen ein konkurrenzfähiges Auto geben." Genau das sei die Herausforderung für den TF109.
Jarno Trulli hat sich ganz diesem Traum verschrieben. "Es ist mein Traum, für Toyota das erste Rennen zu gewinnen", sagte der 34-Jährige, der in der F1 noch einiges vor hat. "Wir haben viele Hochs und Tiefs erlebt, aber niemals aufgegeben oder den Glauben verloren." Das sei 2008 mit einer Rückkehr aufs Podium belohnt worden. "Auch konnte ich einige Rennen anführen. Mein Ziel ist es, mehr solcher Momente zu genießen."
Auch Timo Glock war in den letzten Jahren in all seinen Autos von Jordan über ChampCar und GP2 bis zu Toyota konkurrenzfähig. "Das zeigt, wie schnell ich mich an verschiedene Autos anpassen kann, also habe ich keine Bedenken, dass ich mich an die 2009er Autos gewöhnen kann", so der Deutsche. "Die anderen Fahrer werden sich auch schnell anpassen, aber ich erwarte, dass ich von Anfang an dabei bin."
