Trauerfeier in Nizza: Tränenreicher Abschied von Jules Bianchi

, 21.07.2015

Jules Bianchi wurde am Dienstag in seiner Heimatstadt beigesetzt - Viele Formel-1-Kollegen vor Ort - Trauerrede des Vaters, bewegende Worte eines Freundes

Formel-1-Pilot Jules Bianchi ist am Dienstag in seiner Heimatstadt Nizza beigesetzt worden . Der Trauerfeier in der Kathedrale Saint-Reparate wohnten neben der Familien und den Freunden des Franzosen auch zahlreiche Fahrerkollegen bei. Vor dem nur für den engsten Kreis der Angehörigen zugänglichen Gotteshaus versammelt hatten sich zahlreiche Fans, die ihm die letzte Ehre erwiesen. Emotionaler Höhepunkt war der tränenreiche Abschied vor dem Sarg, auf dem sein Helm lag.

Zur Trauerfeier eingefunden hatten sich Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Nico Hülkenberg, Adrian Sutil, Lewis Hamilton, Romain Grosjean, Felipe Massa, Marcus Ericsson, Daniil Kwjat, Daniel Ricciardo, Roberto Merhi, Max Chilton und Jean-Eric Vergne. Außerdem erschienen viele ehemalige Formel-1-Stars, darunter Alain Prost und der Vorsitzende der Fahrergewerkschaft GPDA, Alexander Wurz. Auch FIA-Präsident Jean Todt und der französische Sportminister Thierry Braillard waren vor Ort.

Zum Einzug der Trauergemeinde wurde eine instrumentale Version des Rockklassikers "Hotel California" von den Eagles gespielt. Bianchis Vater Philippe sprach in seiner auf den Vorplatz der Kathedrale übertragenen Trauerrede davon, dass der Motorsport seinem Sohn in die Wiege gelegt worden sei und man ihn als einen der besten Rennfahrer seiner Generation in Erinnerung behalten werde. Es gab spontanen Beifall.

Im Gespräch mit 'Sky Sports F1' erklärt sein enger Freund und Fahrerkollege Jean-Eric Vergne, der sich genau wie Felipe Massa unter den Sargträgern befand: "Einer der größten Piloten hat uns verlassen, aber mit so einem schönen Vermächtnis. Er war eine herausragende Persönlichkeit, auf und neben der Strecke. Sein Name wird in der Geschichte der Formel 1 verankert bleiben. Er ist jetzt der Größte, und er wird immer in unseren Herzen bleiben."

Marion Jolles, TV-Moderatorin und Ehefrau Romain Grosjeans, berichtet von einer "schmerzhaften, aber schönen" Andacht für Bianchi. Die Piloten versammelten sich im Anschluss an die Trauerfeier für ein gemeinsames Foto in einem Restaurant, auf dem sie ihr Glas auf den Verstorbenen erheben und als Tribut an seine positive Ausstrahlung unisono lächeln.

Der vor neun Monaten im japanischen Suzuka verunglückte Bianchi erlag am Freitagabend in einer Klinik in Nizza seinen Hirnverletzungen. Er war auf regennasser Fahrbahn von der Strecke abgekommen und mit seinem Marussia-Boliden unter ein Bergungsfahrzeug gerutscht, wobei er sich eine diffus axonale Verletzung, die zu den schwersten und häufigsten traumatischen Gehirnverletzungen zählt, zuzog. Bianchi wurde 25 Jahre alt und galt als eines der größten Talente der Szene.

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