Lewis Hamilton meint, seiner größten Schwäche ledig geworden zu sein, während Sebastian Vettel Ferraris Experimente mit dem Lenkraddesign zugute kommen
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Mercedes-Pilot Lewis Hamilton ist sicher, dass seine Silberpfeile im Vergleich mit WM-Rivale Ferrari weiter die besseren Rennstarts hinlegen könnten. Dass er beim Spanien-Grand-Prix in Barcelona beim Losfahren gegen Sebastian Vettel den Kürzeren zog, will der Brite nicht überbewerten. "Es war doch nur ein Rennen", winkt Hamilton ab. "In der Summe haben Valtteri (Teamkollege Bottas; Anm. d. Red.) und ich verglichen mit den anderen Teams die besten Starts in dieser Saison gehabt."
Tatsächlich leistet sich Hamilton weniger Patzer als 2016, als Nico Rosberg im Kampf um den Titel von Positionsgewinnen in der ersten Runde profitierte - denn nicht nur das Schwesterauto schlüpfte bei vielen Malheurs mit der Kupplung und der Elektronik an ihm vorbei. "Wir haben daran hart gearbeitet, weil es vorher eine Schwäche war - speziell bei mir", räumt Hamilton ein. Offenbar wird bei Mercedes in Metern ausgerechnet, wie gut die Stars sind. "Und da sind wir vorne", bestätigt er.
Klar ist auch, dass Ferrari sich verbessert hat. "Wir haben vieles ausprobiert", sagt Vettel. "Alles hat uns zu ordentlichen Starts verholfen." Jüngste Errungenschaften ist eine Fingermulde in der Verschalung des Kupplungshebels des SF70H, was für mehr Gefühl für den Schleifpunkt sorgen soll - etwas, was sich die Italiener bei Mercedes abgeschaut haben. "Mir tut es gut, mit dem Design herumzuspielen und zu schauen, wie ich mehr Kontrolle bekommen kann. Zu Beginn des Jahres war es ein wenig wackeliger, mittlerweile kehrt Konstanz ein", lobt Vettel die Entwicklungsarbeit bei Rot.
Kimi Räikkönen ist wie Hamilton klar, dass die Ingenieure bei den Starts am Ball bleiben müssen: "Wir wissen, dass wir uns einiger Dinge annehmen müssen", betont der Finne. "Die Geschichte ist unendlich." Fortschritte bei der Scuderia würden das gegnerische Lager nicht überraschen. "Ferrari war in dem Bereich stets stark - immer in den vergangenen zehn Jahren. Das ist nicht neu", bleibt Hamilton cool und erinnert: "Das vergangene Rennen hat gezeigt, dass der Start nicht alles ist."
In Barcelona profitierte er davon, dass sein W08 gut mit den Reifen haushaltete. Ein Stärke, die 2017 abhanden gekommen zu sein schien. "Der Vorteil ist nicht weg", widerspricht Hamilton. "Das Auto wird weiter gut mit den Pneus umgehen und immer besser werden. Mit den Veränderungen im vergangenen Rennen haben wir uns nur verbessert." Weiteren Updatepaketen traut er zu, ähnlich einzuschlagen: "Es mag sich ändern, wenn wir in kommenden Rennen neue Flügel bekommen."
Beide Aspekte könnten am kommenden Sonntag in Monaco über den Rennsieg entscheiden, auch wenn die Starts auf der engen und kurzen Gerade zu Sainte Devote nur begrenzt Einfluss haben. Die Reifen könnten dann in Verbindung mit dem neuen Asphalt zum Schlüssel zum Sieg werden.