Liberty Media will den Fanartikelverkauf an den Formel-1-Rennstrecken 2018 neu gestalten und das Konzept übernehmen, das in der NASCAR nach hinten losging...
© Foto: NASCAR
Im Jahr 2015 unterzeichnete NASCAR einen Zehnjahresvertrag mit Fanatics, dem weltweit führenden Unternehmen auf dem Gebiet des Vertriebs von Fanartikeln im Sportbereich. Eben dieses Unternehmen zeichnet künftig auch für den Verkauf von Fanartikeln an den Formel-1-Rennstrecken verantwortlich - und zwar in Form eines großen Zelts im Fahrerlager, das die Merchandise-Artikel sämtlicher Fahrer und Teams zentral unter einem Dach beherbergt.
Doch während die Idee des "Superstore" auf dem Papier zunächst gut klingt, ging sie in der NASCAR schwer nach hinten los. Die Fans zeigten sich alles andere als begeistert und so kehrte man im Verlauf der Saison 2017 wieder zu den zuvor jahrzehntelang bewährten LKW-Anhängern zurück, aus denen die Fanartikel jeweils fahrer- und teamspezifisch verkauft werden.
Formel-1-Besitzer Liberty Media hält ungeachtet des NASCAR-Flops am "Superstore"-Konzept fest und will den Fanartikelverkauf in der Saison 2018 auf diese Weise zentralisieren. Denn Sean Bratches glaubt nicht, dass das breit gestaffelte Modell der richtige Weg für die Formel 1 ist. Vielmehr glaubt der Formel-1-Marketingchef, dass Fanatics ein Einkaufserlebnis bieten wird, das bei den Fans des Grand-Prix-Sports ankommt.
"Ich bin mir nicht sicher, ob wir in die 1970er-Jahre zurückkehren sollten, indem sich über eine Theke gelehnt und gesagt wird: 'Ich hätte gerne das da.' Wir haben Fanatics engagiert, den Marktführer auf diesem Sektor. Dort weiß man, wie Fanartikel bei Sportevents verkauft werden", so Bratches.
"Wir werden im nächsten Jahr ein großes Zelt haben", bestätigt der Formel-1-Marketingchef und geht ins Detail: "Man wird die Artikel aus einem Regal nehmen und anprobieren können. Dann stellt man sich in eine Schlange mit 15 bis 20 Kassen an. Wenn man die Artikel direkt nach Hause schicken lassen möchte, wird sich bei unserem Partner DHL darum gekümmert."
Neben den Merchandise-Arikeln von Fahrern und Teams sollen auf diese Weise auch die offiziellen Fanartikel der Formel 1 sowie von den einzelnen Grands Prix verkauft werden. "Wir glauben, dass es sich um ein Einkaufserlebnis handelt, an das die Fans glauben und auf das sie sich freuen. Diesbezüglich haben wir bei jedem Grand Prix umfangreiche Untersuchungen angestellt", so Bratches.
Und wie kontert der Formel-1-Marketingchef die Tatsache, dass die NASCAR-Fans genau diesen Weg wieder abgewählt haben? "Wenn man sich NASCAR hinsichtlich der Fanartikel-Segmente anschaut, dann reden wir von fünf Prozent NASCAR-Artikeln, von rund 30 Prozent Artikeln des Schemas 'Ich war hier', wie etwa einer Daytona-Kappe und von 65 Prozent Artikeln, die entweder team- oder fahrerspezifisch sind."
"Ich glaube, mit unserer Marke (der Formel 1; Anm. d. Red.) können wir diese Zahlen übertreffen. Die Fanartikel von Fahrern und Teams werden aber weiterhin die Nummer 1 bleiben. Was wir wollen, ist, eine bessere Plattform für die Vermarktung ihrer Marke und ihrer Fanartikel zu schaffen, um somit die Verkaufserlöse schrittweise zu steigern", so Bratches.