Auch als Werksteam wird Renault nicht mehr Geld ausgeben als in der Rolle als Motorenlieferant: Jerome Stoll erläutert, wie die Lücke überbrückt werden soll
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Zum ersten Mal seit dem Saisonfinale in Abu Dhabi 2010 wird es in der Saison 2016 wieder ein Renault-Werksteam in der Formel 1 geben. Der französische Autohersteller kauft das Lotus-Team zurück, das in eine finanzielle Krise gerutscht war. Obwohl Renault nun wieder ein eigenes Auto bauen muss und weiterhin das Red-Bull-Team mit Antriebseinheiten beliefert, wird das Budget gegenüber den bisherigen Saisons nicht erhöht werden, kündigt Renault-Motorsportchef Jerome Stoll an.
Auf die Frage von 'Auto Plus', ob das Budget an das von Mercedes angepasst werde, antwortet Stoll: "Nein, nicht mehr. Was wir als Motorenlieferant investiert haben, muss die Grenze bleiben." Vom Hersteller selbst wird nicht mehr Geld fließen, aber es muss nun neben der Vorbereitung der Motoren in Viry-Chatillon auch noch ein ganzes Team in Enstone unterhalten werden. Doch es gibt eine Lösung, um die Lücke aufzufüllen: Als Rennteam wird Renault an den Einnahmen teilhaben, die die Formel 1 generiert.
"Als Motorenlieferant erhält man gar nichts", erklärt der 61-Jährige. "Keine Sponsoreneinnahmen, keine FOM-Gelder, keine Partnerschaften. Aber als Team hat man vollen Zugriff darauf und wir werden das Beste draus machen." Renault hatte ach einem monatelangen Millionenpoker mit Bernie Ecclestone sich im Dezember dazu entschieden, das Lotus-Team zu übernehmen. Einen detaillierten Plan von Konzernchef Carlos Ghosn, wie das Projekt im Detail aussehen wird, kündigt Stoll für Anfang Januar an.