Trulli auf zwei: Hinterher ist man immer schlauer

, 02.11.2008

Jarno Trulli überraschte in der Qualifikation zum finalen Rennen in Brasilien. Der Italiener fuhr in die erste Startreihe.

Jarno Trulli könnte im Weltmeisterschaftsduell zwischen Felipe Massa und Lewis Hamilton durchaus ein Zünglein an der Waage sein. Der Toyota-Fahrer ist ein Meister der Positionsverteidigung und hat schon so manchen Piloten im vermeintlich schnellerem Auto zum Verzweifeln gebracht. Sollte er nach dem Start also vor Hamilton und vielleicht sogar Massa liegen, würde das auf jeden Fall für zusätzliche Spannung sorgen.

Dabei sah es nach Q2 gar nicht so aus, also könnte der Italiener um die vorderen Plätze mitfahren, obwohl die Leistungen in den Trainings durchaus gut waren. Lediglich P10 stand für ihn nach Q2 zu Buche. Laut Pascal Vasselon lag dies allerdings nicht am Auto oder an dessen Fahrer, sondern am starken Wind. Jarno Trulli selbst, war von seinen Chancen schon vor der Anreise überzeugt.

"Ich wusste, dass Interlagos einer dieser schwierigen und technisch anspruchsvollen Strecken ist. Eine auf der wir gut sein könnten", sagte der Toyota-Fahrer. "Wir waren das gesamte Wochenende über schnell und ich konnte in der Qualifikation richtig auftrumpfen."

Dabei war sich Trulli nicht sicher, ob er überhaupt an den Start gehen könnte, nachdem er sich vor dem Rennen die Grippe eingefangen hatte. "Ich hab wirklich gezweifelt, ob ich hier fahren kann, zum ersten Mal in meiner Karriere. Aber nach diesem Resultat muss ich mich einfach nur beim Team und den Ärzten bedanken. Es ist trotz allem, super gelaufen und es zeigt unsere Fortschritte.

Timo Glock war in Q1 und Q2 jeweils auf den fünften Platz gefahren und bestätigte damit die Leistung von Toyota. Im entscheidenden Q3 schaffte der Deutsche allerdings nur den zehnten Rang.

"Wir haben sehr hart gearbeitet, um unsere Setup-Probleme in den Griff zu bekommen", sagte Glock. Die Arbeit zahlte sich aus, denn der 26-jährige befand die Balance für deutlich besser, als noch am Freitag. "In Q2 hatte ich einen tollen Rhythmus und das Auto fühlte sich schnell an. Wir hätten uns im Nachhinein vielleicht einen zusätzlichen Satz Reifen für Q3 aufsparen sollen. Die Top-Zehn sind nicht schlecht, aber wir hätten etwas besser sein können."

Wetterstrategen

Pascal Vasselon, zuständig für das Toyota-Chassis freute sich derweil über die erste Startreihe für sein Team. "Wir sind natürlich überglücklich mit diesem Ergebnis", sagte Vasselon. "Für Jarno ist alles nach Plan gelaufen. Für Timo lief es am Ende sogar besser, als wir erwartet hatten. Er hatte Schwierigkeiten mit der Balance. Aber heute hat er es hinbekommen." In Sachen Strategie verriet Vasselon sogar: "Sie sind offensichtlich mit unterschiedlichen Strategien unterwegs." Das liegt vor allem daran, dass man sich bei Toyota nicht sicher ist, wie das Wetter wird. Darin sieht man aber gleichzeitig einen Vorteil. "Wir sollten in einer starken Position sein, wenn man bedenkt wie unsicher das Wetter im Rennen sein soll. Wir freuen uns auf ein spannendes Saisonfinale."

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