Ex-Teamkollege Jarno Trulli erteilt Fernando Alonso eine Ohrfeige: Warum er als Teammanager Sebastian Vettel vorziehen würde und welchen Erfolgsanteil der hat
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Als hätte Fernando Alonso in den vergangenen Wochen und Monaten nicht schon genügend Ohrfeigen erhalten: Jetzt reiht sich auch noch sein ehemaliger Teamkollege Jarno Trulli in die Verteiler-Liste ein. Der Italiener, der inzwischen in der Formel E Teamchef und Fahrer in Personalunion ist, meint gegenüber 'Tuttosport', dass er mehr von Alonsos Erzrivalen und Ferrari-Nachfolger Sebastian Vettel hält als vom nunmehrigen McLaren-Piloten: "Ich bin neben dem Spanier gefahren, und es ist schwer mit ihm zu arbeiten. Als Teammanager würde ich heute den Deutschen nehmen."
Das ist Salz auf die Wunden Alonsos, der als schwierig im Umgang gilt, aber stets meinte, Vettel wäre nur wegen seines überlegenen Red-Bull-Boliden vier Mal in Serie Weltmeister geworden. Der 27-Jährige schaffte es vergangenes Wochenende in seinem erst zweiten Ferrari-Grand-Prix, die wegen ihres Materials als überlegen geltenden Mercedes-Stars zu besiegen.
Im Vorjahr hatte Ferrari mit Alonso nur zwei Podestplätze errungen, der bislang letzte Sieg der Scuderia ist fast zwei Jahre her: Im Mai 2013 triumphierte der zweimalige Weltmeister bei seinem Heimrennen in Barcelona. "Sebastian hat eine Frische zurückgebracht, die durch die nicht besonders gute Beziehung zwischen Alonso und dem Team verloren gegangen war", sieht Trulli Vettel trotz seiner kurzen Zeit bei Ferrari als Erfolgsfaktor.
Dass der langjährige Red-Bull-Mann schon zu Saisonbeginn 2015 auftrumpft, kommt auch für Trulli überraschend: "Darauf hätte ich keinen Cent gewettet. Ich muss aber sagen, dass sie großartige Arbeit geleistet haben. Jetzt sitzen sie Mercedes im Genick."
Dennoch hat der 40-Jährige seine Zweifel, dass es nun in dieser Tonart weitergehen wird: "Völlig unerwartet hat Mercedes eine ganz schöne Ohrfeige bekommen. Ich habe aber das Gefühl, dass sie noch ein Ass im Ärmel haben, mit dem sie überraschen könnten. Die nächsten Rennen werden das zeigen."
Mit seinem ehemaligen Teamkollegen zeigt Trulli trotz der harten Worte auch Mitgefühl. "Wenn man sieht, dass jemand wie Alonso von ganz hinten startet und viele junge Fahrer vorne sind, dann wird klar, das das Auto wichtiger ist als der Pilot." Der Spanier habe bei der Auswahl zwar meist Glück gehabt, aber bei Ferrari und nun bei McLaren sei er "zur falschen Zeit am falschen Ort"."