Turbo mit Zwangsbremse? Vettel wittert "Einschränkungen"

, 28.01.2014

Dem Titelverteidiger stehen die Fragezeichen ins Gesicht geschrieben, wenn es um die Herausforderungen Turbo und Hybridenergie geht: "Es werden andere Rennen"

Zum vierten Mal startet Sebastian Vettel die Mission Titelverteidigung. Für den Heppenheimer war es vielleicht nie so knifflig wie 2014, die WM-Krone in der Vitrine zu behalten wie in diesem Jahr. Schließlich hat sich in der Formel 1 in der jüngeren Vergangenheit zu keinem Zeitpunkt so viel verändert wie im vergangenen Winter. Vettel zeigt sich beim Blick auf Turbomotoren und reichlich Hybridenergie skeptisch: "Das Rennfahren wird dadurch wahrscheinlich etwas eingeschränkt", sagt er 'Sport Bild'.

Weil Komponenten wie der Spritverbrauch und das Haushalten mit Zusatzenergie aufgewertete Variablen in der Königsklassen-Gleichung sind, wittert Vettel eine neue Herausforderung für ihn und seine Kollegen: "Jedenfalls wird es wichtig, dass wir uns als Fahrer schnell umstellen", blickt der 26-Jährige voraus und ahnt, dass die rare Freizeit mit seiner im Januar geborenen Tochter noch exklusiver werden könnte: "Das bedeutet eine Menge Arbeit", pustet Vettel, der als Marathonmann im Simulator gilt, durch.

Gut möglich, dass schnelle Runden im Rennen eine taktische Vorbereitung erfordern. Seinen neuen RB10 wie ein rohes Ei um die Kurse tragen zu müssen, scheint für Vettel nicht ausgeschlossen: "Wir müssen auf das Auto und die Situation beim Sprit aufpassen. Es könnten andere Rennen werden, als wir sie gewohnt sind", tappt er im Dunkeln und vermutet, dass den Piloten neue Qualitäten abverlangt werden: "Im Laufe des Wochenende muss sich der Fahrer daran anpassen, was zu tun ist."

Fahrertitel Nummer fünf: Die Mission Schumacher

In der Red-Bull-Fabrik in Milton Keynes hat Vettel hautnah mitbekommen, wie hart in der zweiten Turboära für ein konkurrenzfähiges Auto geschuftet werden muss: "Wenn man Teil des Teams ist, versteht man, wie groß die Veränderungen sind. Gerade unter dem Chassis." Auch er kratzt sich teilweise am Kopf: "Die Technologie ist kompliziert für die Ingenieure, für die Fahrer sogar noch kniffliger zu verstehen. Fehler werden passieren, die Frage ist nur, wie viele. Nach so einer Novelle ist das aber ganz normal."

Im Moment sei alles mehr Raten als Wissen, Aufschluss verspricht sich Vettel frühestens nach den ersten Tests, spätestens nach den ersten Grands Prix. Immerhin: Red Bull hat Schwung im Gepäck: "Wir schwimmen auf einer Welle", spielt der Deutsche auf die insgesamt acht WM-Titel in Serie an und schielt in Richtung eines seiner Idole, das fünf Jahre lang nicht vom Formel-1-Thron zu stoßen war: "Natürlich würden wir gerne die Fünf vollmachen und es Michael (Schumacher, Anm. d. Red,) gleichtun."

Auf seinen neuen Teamkollegen Daniel Ricciardo freut sich Vettel. Als Toro-Rosso-Pilot hat er den Australier schon kennengelernt, schließlich war er oft im Red-Bull-Simulator unterwegs und ist so zu einem bekannten Gesicht geworden. "Ich freue mich auf jeden Fall, an seiner Seite Rennen zu fahren. Er ist für das ganze Team ein Gewinn und wird alles dransetzten, mir das Leben möglichst schwer zu machen", meint Vettel. "Ein neuer Teamkollege verändert aber nicht so viel. Es ist ein anderer Name, ein anderer Kerl."

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