Typischer Spa-Auftakt im strömenden Regen

, 31.08.2012

Kamui Kobayashi vor Pastor Maldonado und Daniel Ricciardo: Schon das Ergebnis verrät, welche Bedingungen im ersten Freien Training herrschten...

"Ab morgen soll das ganze Wochenende schön sein", meint Nico Rosberg - aber heute präsentiert sich das Wetter in Spa-Francorchamps wie so oft von seiner launischen Seite: Strömender Regen prägte das erste Freie Training zum Grand Prix von Belgien, dessen Bedeutung für den Rest des zwölften Rennwochenendes dieser Saison dementsprechend gering ist. So kann es dann auch passieren, dass am Ende drei Underdogs die Nase vorne hatten.

Bestzeit fuhr Kamui Kobayashi (Sauber) in 2:11.389 Minuten, 0,552 Sekunden vor Pastor Maldonado (Williams) und 0,615 vor Daniel Ricciardo (Toro Rosso). Aber angesichts der guten Wettervorhersage für Samstag und Sonntag wollte niemand ein ernsthaftes Risiko eingehen: "Es ist sehr nass. Unter diesen Bedingungen würden wir wegen der Sicht und des Aquaplanings wahrscheinlich weder ein Qualifying noch ein Rennen fahren", findet etwa Mark Webber (Red Bull), der als Fünfter schon 1,802 Sekunden Rückstand hatte.

Keine Zeit, um Neuerungen zu testen

Bitter waren die Bedingungen vor allem für jene, die technische Neuerungen ausprobieren wollten: "Wir fahren bei den kommenden beiden Rennen ein anderes Paket mit wenig Abtrieb, daher wäre dieses Training für uns sehr wichtig gewesen, um Informationen zu gewinnen", erklärt Webber, der im Vorjahr noch in 1:50.321 Minuten Freitagsbestzeit aufgestellt hatte. "Wenn es wirklich um etwas geht, fahren wir raus und riskieren es. Aber jetzt wäre es sinnlos, denn wir haben auch nicht unbegrenzt Teile."

Doch trotz des teilweise strömenden Regens kam es zu keinen nennenswerten Abflügen: ein paar Verbremser bei Les Combes, ein paar Ausritte in Eau Rouge, ein gekonntes Abfangmanöver von Michael Schumacher - der sein 300. Grand-Prix-Wochenende übrigens als Zehnter begann. Bei Mercedes herrschte heute rege Betriebsamkeit, doch das hatte nichts mit einem technischen Defekt zu tun, wie zunächst vermutet wurde.

"Es war planmäßig, kein Problem", kommentiert Nico Rosberg (7./+2,821) die unter seinem Auto liegenden Mechaniker. Was diese gemacht haben, möchte er jedoch "nicht verraten". Möglicherweise hatte der Umbau etwas mit der Heckpartie zu tun, denn während bei Rosberg ein Auspuffrohr durch einen Verbau über dem Rücklicht ragte und ein zusätzliches Luftleitblech montiert war, befanden sich dort an Schumachers Auto zwei Kohlefaser-Schächte.

Motorschaden am Massa-Ferrari

Am geduldigsten warteten Lewis Hamilton (als 15. im letzten Run um vier Tausendstelsekunden schneller als McLaren-Teamkollege Jenson Button) und die beiden Ferrari-Piloten zu, die erst zum Schluss zu trainieren begannen und sich an den Startübungen beteiligten. Doch Massa rollte nach gerade mal 14 Kilometern mit Rauch im Heck aus - möglicherweise hatte sein Freitagsmotor frühzeitig das Ende seiner Lebensdauer erreicht.

Interessant der Blick auf die Topspeed-Wertung durch Eau Rouge, denn die legendäre Senke war bei nassen Bedingungen ausnahmsweise kein Vollgas-Selbstläufer. Am schnellsten waren mit je 294 km/h Rosberg und Sebastian Vettel (9./Red Bull/+3,471) - und, völlig überraschend, HRT-Freitagsfahrer Dani Clos (20./+8,300). Solide auch wieder Williams-Testpilot Valtteri Bottas, der mit 3,271 Sekunden Rückstand Achter wurde.

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