Im Zuge der Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi wird der Bau der Formel-1-Strecke unterbrochen - Architekt Hermann Tilke schwärmt trotzdem schon
© Foto: Formula Sochi
Die Arbeiten an der im Bau befindlichen Formel-1-Strecke im Olympia-Park von Sotschi gehen voran - allerdings nicht mehr allzu lange. Denn Architekt Hermann Tilke sieht sich mit einem einzigartigen Hindernis beim Bau der Strecke konfrontiert: Von November bis März kann nicht gebaut werden. Dass der erste russische Formel-1-Grand-Prix, der für die Saison 2014 geplant ist, nicht rechtzeitig fertiggestellt werden kann, befürchten die Verantwortlichen aber nicht.
Tilke, der noch ein weiteres Dutzend Ingenieure an seiner Seite weiß, erklärt die Sachlage gegenüber 'F1 Racing': "Wir müssen Anfang November mit den Bauarbeiten aufhören und werden dann nicht in der Lage sein, vor dem kommenden März weiterzumachen." Grund für den Baustopp sind die Olympischen Winterspiele, die rund um die neue Strecke im Februar 2014 stattfinden werden. So werden beispielweise die Gebäude der Boxengasse für diese Zeit zu Büros umfunktioniert.
"Nachdem die Spiele dann beendet sind, wird die Oberfläche der Wege abgetragen. Anschließend werden wir den richtigen Asphalt legen. Das ist ein riesiges und sehr kompliziertes Projekt", erklärt Tilke die Vorgehensweise. Zweifel an der rechtzeitigen Fertigstellung gibt es jedoch nicht: "Wir werden rechtzeitig fertig werden", ist sich Viktor Abulgafarov, oberster Aufseher des Projektes, sicher: "Wir haben hier mit nichts als Sumpf begonnen, aber wir haben die Besten der Welt für diesen Job angeheuert. Wir werden im Juni 2014 fertig sein, und ich kann versprechen, dass all der Staub und Matsch bis dahin verschwunden sein wird."
In Gedanken an die fertige Rennstrecken schwärmt Tilke besonders von Kurve 3, die sich in einem langgezogenen Halbkreis um ein großes Gebäude windet: "Die ist sehr interessant. Am Eingang der Kurve werden die Fahrer bereits über 150 km/h schnell sein. Dann beschleunigen sie bis auf etwa 300, bevor sie für Kurve 4 bremsen müssen. Das wird sehr hart - sowohl für die Nacken der Fahrer als auch für die Autos", prophezeit der Deutsche. Dazu muss die Strecke aber erst einmal rechtzeitig fertig werden.