Red Bull verlängert den Vertrag mit Renault bis Ende 2018 und bringt Toro Rosso gleich mit - Name der Antriebe wird aber nicht zwangsläufig Renault sein
© Foto: xpbimages.com
Dass Red Bull und Renault den Motorenvertrag demnächst verlängern würden, hat sich in den vergangenen Wochen bereits abgezeichnet. Am Sonntagmorgen in Monaco wurde die Fortsetzung der Zusammenarbeit auch offiziell bekannt gegeben. Eine Überraschung ist aber, dass Renault ab 2017 auch wieder Red Bulls B-Team Toro Rosso beliefern wird.
Toro Rosso hatte Renault Ende 2015 den Rücken zugekehrt und mangels Alternativen bei Ferrari unterschrieben. Von den Italienern bekommt Toro Rosso derzeit nur die 2015er-Version des V6-Hybrid-Turbo. Weil der "große Bruder" Red Bull mit den technischen Verbesserungen der Renault-Antriebseinheit zufrieden ist, setzt der österreichische Energydrink-Hersteller ab 2017 wieder mit beiden Teams auf Renault-Power. Die Verträge laufen bis Ende 2018.
"Wir freuen uns sehr, diese Partnerschaft zu verlängern, die sich über die Jahre gesehen als sehr erfolgreich erwiesen hat", erklärt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Nach der Rekonstruktion, die Renault angestrengt hat, wurden klare Fortschritte erzielt, weshalb es uns logisch erscheint, mit dem TAG-Heuer-gebrandeten Motor weiterzumachen."
Red Bull behält sich das Recht vor, bei beiden Teams einen Namenssponsor für den Antriebsstrang zu finden. Beim A-Team ist das mit dem Uhrenhersteller TAG Heuer jetzt schon der Fall; für Toro Rosso könnte ein Partner gesucht werden, der zumindest einen Teil der Kosten übernimmt. Diese liegen für die Saison 2016 laut Horner bei 28 Millionen US-Dollar.
Beide Teams sollen laut Presseaussendung jeweils die neueste Ausbaustufe des Antriebsstrangs erhalten, sind also gleichgestellt mit dem Renault-Werksteam. "Konkurrenzfähige Partner zu haben", sagt Renault-Sport-Präsident Jerome Stoll, "unterstreicht das Vertrauen, das beide Teams in den verbesserten Renault-Antrieb und unsere Organisation haben."
Red Bull und Renault arbeiten seit 2007 in der Formel 1 zusammen. Gemeinsam wurden vier Fahrer- und vier Konstrukteurstitel sowie 51 Grand-Prix-Siege gefeiert. 2015 begann die Partnerschaft aber zu bröckeln, weil Renault Mercedes technisch unterlegen war. Durch die jüngsten Verbesserungen der Einspritztechnologie ist das kein sportlich entscheidendes Thema mehr.