Uneingeholt: Mercedes reserviert Spitze wieder für sich

, 09.05.2014

Lewis Hamilton hatte "schon sehr lange keinen so guten Freitag mehr" - Nico Rosberg am Morgen mit Kühlproblem und Verkehr am Nachmittag

Da kam die Konkurrenz auch in Barcelona nicht ran: Lewis Hamilton dominierte am Freitag auch die Freien Trainings zum Grand Prix von Spanien und hatte am Nachmittag wieder nur Teamkollege Nico Rosberg auf den Fersen. Wegen eines Problems mit dem Kühlungssystem konnte Rosberg am Vormittag nur neun Runden absolvieren. Bei den Longruns des zweiten Feien Trainings behinderte ihn der Verkehr.

Hamilton war hingegen rundum zufrieden mit dem Auftakt des Rennwochenendes: "Das war ein großartiger Tag. Ich bin glücklich, nach der recht langen Pause wieder im Auto zu sitzen. Ich fühle, dass uns mit dem Auto ein guter Schritt nach vorne gelungen ist. Dafür ein großes Dankeschön an jeden Einzelnen in unseren Werken für ihre harte Arbeit seit dem China-Grand-Prix ."

Der Brite, der mit einer Siegesserie von drei Erfolgen hintereinander angereist war, fuhr schon im ersten Feien Training mit 1:27.023 Minuten rund neun Zehntelsekunden schneller als Jenson Button im McLaren, der die zweitschnellste Zeit fuhr. "Die beiden Trainings verliefen heute rund, genau genommen hatte ich schon sehr lange keinen so guten Freitag mehr", freut sich Hamilton deshalb. "Barcelona ist mit Blick auf die Reifen eine schwierige Strecke. Aus diesem Grund konzentrierten wir uns darauf, herauszufinden, wie lange sie halten würden. Diesbezüglich konnten wir im zweiten Training am Nachmittag einige positive Veränderungen vornehmen."

Rosberg am Teamduell gehindert

Das zweite Freie Training schloss er mit einer Zeit von 1:25.524 Minuten als Schnellster ab, viereinhalb Zehntelsekunden vor Rosberg, und kann daher schon entspannt auf den restlichen Verlauf des Wochenendes schauen: "Überholen ist hier sehr schwierig, weshalb wir alles geben werden, um uns so weit vorne wie möglich zu qualifizieren. Entscheidend ist jedoch das Rennen und darin ist es am wichtigsten, auf die Reifen Acht zu geben."

Rosberg konnte indes noch nicht die mit Spannung erwartete fünfte Runde im teaminternen Duell um die Spitze einläuten. Durch sein Kühlungsproblem am Vormittag verlor er über eine Sekunde auf Hamilton, und auch am Nachmittag konnte er die Lücke nicht schließen. "Leider fühlte ich mich heute nicht ganz so wohl im Auto", erklärt er, "besonders nachdem ich im ersten Training nur sehr wenig fahren konnte. Heute Nacht liegt noch viel Arbeit vor uns und ich werde eng mit meinen Ingenieuren zusammenarbeiten, um das perfekte Setup für das Wochenende zu finden."

Da er bei den Longruns am Nachmittag keine freie Fahrt hatte, unterschied sich auch dort seine Bestzeit von 1:30.7 Minuten von der seines Teamkollegen (1:29.7 Minuten). Insgesamt bleibt Rosberg jedoch entspannt: "Das Team hat während der kurzen Pause seit dem Großen Preis von China großartige Arbeit geleistet. Wir haben hier an diesem Wochenende in Barcelona einige neue Teile, die ziemlich gut am Auto funktionieren. Es sieht so aus, als ob wir erneut sehr schnell wären."

Gute Ausgangslage für das Team

Auch Mercedes-Sportchef Toto Wolff hält den Freitag für keine schlechte Vorbereitung auf den Spanien-Gand-Prix: "Mit Blick auf das Verständnis für die relative Performance der verschiedenen Teams ist Barcelona ein Meilenstein in dieser Saison. So gesehen können wir mit dem ersten Tag ziemlich zufrieden sein."

"Es war Pech, dass wir heute Vormittag ein Problem mit dem ERS-Kühlsystem hatten", fährt er fort. "Das hat Nico Zeit auf der Strecke gekostet, er konnte sich davon aber am Nachmittag gut erholen. Bei Lewis verlief der Tag runder. Er zeigte durchweg eine starke Performance und hatte am Nachmittag einen guten Longrun auf dem Option-Reifen. Leider kam Nico in Verkehr, als er das gleiche Programm absolvierte. Somit ist es schwieriger, seine Pace genau zu analysieren."

Doch der Technische Direktor Paddy Lowe glaubt, dass die Daten aus dem zweiten Freien Training hilfreich sein können, vor allem, was die Reifen betrifft: "Beide Fahrer hatten eine problemlose zweite Session am Nachmittag. Zu Beginn der Session konzentrierten wir uns auf Versuche mit weniger Benzin, um uns so mit den Reifen auf Qualifying-Runs vorzubereiten. Danach konnten wir die Ausdauer der Option-Reifen auf längeren Versuchen ausprobieren. Das lieferte uns einige sehr gute Informationen für Sonntagnachmittag."

"Insgesamt scheinen wir ein gutes Basis-Setup zu haben", ist auch Wolff beruhigt. "Das ist wichtig, weil wir wissen, wie fordernd dieses Rennen für die Reifen sein kann. Unsere Updates scheinen bislang gut zu funktionieren und wir werden heute Nacht weiter pushen, um herauszufinden, wo wir noch mehr Performance für das Qualifying und das Rennen herausholen können."

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