Jetzt funktioniert der Mercedes auch bei hohen Temperaturen: Lewis Hamilton gewinnt die Hitzeschlacht von Budapest vor Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel
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Der Große Preis von Ungarn war das letzte Rennen vor der Sommerpause der Formel 1. Passenderweise erlebten die Fahrer eine wahre Hitzeschlacht. Bei rund 35 Grad Lufttemperatur wurden Mensch und Material in Budapest über die Distanz von 70 Runden an ihre Grenzen gebracht.
Am Ende gewann ausgerechnet Lewis Hamilton das Rennen, dessen Mercedes-Team in dieser Saison bei hohen Bedingungen bisher so sehr mit hohem Reifenverschleiß zu kämpfen hatte. Doch mit den seit diesem Rennen zum Einsatz kommenden neuen Pirelli-Reifen scheint dieses Problem eines aus der Vergangenheit zu sein. Für den Briten war es der 22. Grand-Prix-Sieg und der erste für seinen aktuellen Arbeitgeber Mercedes.
Der zweite Rang ging an Kimi Räikkönen im Lotus vor Sebastian Vettel im Red Bull. Punkte gab es ebenfalls für Mark Webber im zweiten Red Bull auf Rang vier vor Fernando Alonso (Ferrari), Romain Grosjean (Lotus), Jenson Button (McLaren), Felipe Massa (Ferrari), Sergio Perez (McLaren) und Pastor Maldonado (Williams).
Keine Punkte gab es für Nico Rosberg im zweiten Mercedes, Nico Hülkenberg im Sauber auf dem 12. Rang und Adrian Sutil, der ausgerechnet bei seinem 100. Grand-Prix den Force India mit einem technischen Defekt abstellen musste.
Vettel muss sich am Start hart verteidigen
Während Hamilton einen guten Start erwischte und die Pole-Position verteidigen konnte, kam Vettel schlecht vom Fleck und konnte sich nur mit viel Einsatz gegen Grosjean verteidigen und damit den zweiten Rang behalten. Weiter hinten berührten sich Massa und Rosberg, was den neben die Strecke rutschenden Deutschen einige Positionen und Massa einen Teil des Frontflügels kostete.
Die Reihenfolge nach den ersten zwei von 70 Runden: Hamilton vor Vettel, Grosjean, Alonso, Massa, Räikkönen, Webber, Button, Ricciardo und Perez auf dem zehnten Rang. Dahinter: Maldonado, Rosberg, di Resta, Hülkenberg, Sutil auf dem 15. Rang.
In der neunten Runde steuerte der führende Hamilton die Box an und fiel zunächst auf den neunten Rang zurück, Rosberg folgte eine Runde später. In der elften Runde holte sich auch Vettel neue Reifen ab. Wie Hamilton fiel auch Vettel auf den neunten Rang hinter Button zurück, der auf den härteren Reifen gestartet war.
Grosjean mal wieder mit Berührung
Der an zweiter Stelle liegende Alonso holte sich in Runde 13 neue Gummis ab. Spitzenreiter Grosjean kam zusammen mit Räikkönen in Runde 14. Während Vettel hinter Button Zeit verlor und den Briten nicht überholen konnte, führte Webber - noch ohne Stopp - das Rennen an. Bei einem Angriff des McLaren-Piloten in der 17. Runde gab es sogar eine leichte Berührung, bei der sich Vettel den Frontflügel leicht beschädigte. Ausgerechnet im 100. Grand Prix musste Adrian Sutil sein Auto in der 20. Runde mit Hydraulikdefekt abstellen.
Die Abstände nach 20 Runden: Webber 4,3 Sekunden vor Hamilton, 12,6 vor Button, 14,1 auf Vettel, 14,6 auf Grosjean, 15,4 auf Alonso, 24,2 auf Perez, 28,1 auf Räikkönen, 30,5 auf Massa und 33,8 auf Gutierrez auf dem zehnten Rang. Maldonado Elfter (+38,4) vor Rosberg (+38,9) und Hülkenberg (+45,2).
Hamilton übernimmt wieder die Spitze
In der 23. Runde war es dann auch für Webber so weit: Boxenstopp bei Red Bull! In derselben Runde gelang es Vettel endlich, an Button vorbeizukommen. Grosjean wollte ein paar Runden später mitziehen - dabei berührten sich die beiden Konkurrenten und Button fiel auch noch hinter Alonso zurück. Grosjean kam in der 26. Runde an die Box - will er mit dieser Taktik an Vettel vorbeikommen? Hamilton hatte in der 27. Runde unterdessen 13,3 Sekunden Vorsprung auf Vettel.
Grosjean und Hülkenberg kassieren Strafen
In der 31. Runde suchte Hamilton zum zweiten Mal die Boxengasse auf. In der 35. Runde kamen Vettel und Alonso an die Box. Vettel fiel dabei erneut hinter Button zurück. In der 36. Runde erhielt Grosjean eine Durchfahrstrafe, da er die Strecke bei einem Überholmanöver nach Ansicht der Rennleitung verlassen hatte und sich dadurch einen Vorteil verschafft hatte. Vettel konnte sich unterdessen auf der Start- und Zielgerade an Button vorbeiarbeiten. Sauber-Fahrer Hülkenberg musste wegen zu schnellen Fahrens in der Boxengasse eine Durchfahrstrafe absolvieren.
Die Reihenfolge nach 40 Runden: Hamilton 2,4 Sekunden vor Webber, 7,5 auf Räikkönen, 15,7 auf Vettel, 25,7 auf Alonso, 26,3 auf Grosjean, 41,7 auf Button, 45,7 auf Massa, 48,0 auf Rosberg und 63,0 auf Maldonado auf dem zehnten Rang. Hülkenberg 13. (+78,4). In der 44. Runde kam Webber an die Box - und setzte auf die Medium-Reifen, muss also noch einmal an die Box kommen, um sich die weicheren Reifen zu holen. Grosjean und Alonso kamen in der 49. Runde zum Stopp.
Vettel kurzzeitig wieder in Führung
Hamilton holte sich in Runde 51 neue Reifen ab und kehrte hinter Vettel auf die Strecke zurück. In der 54. Runde hatte Vettel 7,6 Sekunden Vorsprung auf Hamilton, 9,9 auf Webber, 17,1 auf Räikkönen, 34,1 auf Alonso, 35,4 auf Grosjean, 40,0 auf Button, 56,7 auf Massa, 58,6 auf Rosberg und 69,3 auf Perez auf dem zehnten Rang. Hülkenberg 12. mit einer Runde Rückstand.
Aus für Nico Rosberg!
In der 56. kam Vettel zum letzten Mal an die Box und kehrte als Vierter hinter Räikkönen wieder auf den Kurs zurück. Der Deutsche hatte um rund einen Dutzend Runden frischere Reifen und konnte sukzessive auf den Finnen aufholen. In der 60. Runde kam Webber zum letzten Stopp auf die weicheren Reifen. In der 65. Runde rollte Nico Rosberg auf dem neunten Rang liegend mit einem Motorschaden aus! In der 68. Runde wagte Vettel nochmal einen Angriff an Räikkönen, geriet dabei jedoch neben die Strecke und verlor den Anschluss an seinen Konkurrenten.
Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze