Toto Wolff wünscht sich, dass Motorrad- und Rallye-Asse den Silberpfeil gemeinsam ausprobieren - Bleibt es ein PR-Coup oder geht es sogar um ein Engagement?
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Mercedes-Sportchef Toto Wolff schmiedet offenbar Pläne, die Stars anderer Rennserien zu einem gemeinsamen Testtag einzuladen, bei dem sie sich hinter dem Steuer eines Formel-1-Boliden der Silberpfeile beweisen können. Wie er der 'Gazzetta dello Sport' laut 'Speedweek' erklärt, denkt er dabei an eine Motorrad-Legende oder den Rallye-Weltmeister: "Es würde mir gefallen, die Fähigkeiten von Valentino Rossi oder Sebastien Ogier in einem unserer Autos zu prüfen", meint Wolff.
Welches Ziel dahintersteckt und ob es möglicherweise sogar um ein Engagement gehen könnte, lässt der Österreicher offen. Er deutet jedoch an, dass er sich gleichwertige Bedingungen wünscht, wenn die Gastpiloten ihr Stelldichein geben: "Um genau zu sein, ist meine Idee, einen Testtag mit ihnen auf die Beine zu stellen." Das würde es nicht erlauben, die Helden aus den Schwesterkategorien mit den eigenen Stammpiloten zu vergleichen, aber Referenzwerte für ihre Zeiten generieren.
Genau das war das Problem, als MotoGP-Ass Jorge Lorenzo im Sommer in Silverstone in den Mercedes kletterte. Zeiten, die die Leistung des Spaniers in Relation zum Formel-1-Fahrerfeld abbildeten, lieferte die Ausfahrt im strömenden Regen und - dem Testverbot im Reglement geschuldet - in einem älteren Auto nicht. Dabei traute Wolff Lorenzo viel zu: "Wir sprechen von den Besten ihres Faches", erklärt er, dass alle Genannten "ein Formel-1-Auto konkurrenzfähig bewegen" könnten.
Doch der Mercedes-Sportchef liebäugelt offenbar mit einem PR-Coup, den der Prominenten-Test bedeuten würde: "Mir ist klar, dass die Formel 1 auch Spektakel ist", räumt Toto Wolff ein. Trotzdem: Immerhin hatte er es noch Anfang Dezember nicht ausgeschlossen, in einem fachfremden Superstar sogar den Nachfolger für seinen zurückgetreten Weltmeister Nico Rosberg zu finden.
Für Rossi wäre ein Mercedes-Test nicht die erste Ausfahrt in einem Formel-1-Boliden. Anfang 2006 pilotierte er Michael Schumachers Ferrari F2004 in Valencia, zwei Jahre später nochmals in Mugello. Der Italiener kokettierte sogar mit einem Wechsel in die Königsklasse auf vier Rädern. Ogier hatte bislang noch nicht die Ehre - im Gegensatz zu den Rallye-Champions Colin McRae, Tommi Mäkinen und Sebastien Loeb, die mit Jordan, Williams respektive Red Bull Ausfahrten wagten. Der Franzose war aber bereits in der GT-Szene, im Porsche-Supercup und in der Formel 4 unterwegs.