Anthony Hamilton läutet mit markigen Worte das neue Mercedes-Duell ein, findet aber auch versöhnliche für Nico Rosberg: "Wir freuen uns alle sehr für ihn"
© Foto: xpb.cc
Der nächste Psychokrieg bei Mercedes hat begonnen, ehe der Silberpfeil für die Saison 2017 präsentiert wurde. Den ersten Stein wirft Anthony Hamilton: Der Vater und frühere Manager von Lewis Hamilton warnt den neuen Teamkollegen seines Sohnes, Valtteri Bottas, davor, dass er bald nur noch Zaungast sein könnte. Bei 'Sky Sports F1' sagt er: "Jeder, der es mit Lewis aufnimmt, muss seine Laufbahn gut geplant haben. Wenn du gegen ihn antrittst, kann es dich deine Karriere kosten."
Hamilton sen. kann die These mit Zahlen füttern. Ein Blick in die Nachwuchsklassen In der Formel Renault 2.0 fuhr Teenager Lewis bei Manor Sergio Jiminez und Matthew Wilson in Grund und Boden. Während der Brasilianer nach einer halben GP2-Saison in der Versenkung verschwand, dümpelte der Brite mit mäßigem Erfolg durch die Rallye-WM. Auch, weil sein Vater dort Teamchef war und ist. In der Formel-3-EM war der Niederländer Charles Zwolsman sein nächstes Opfer.
Außer einer IndyCar-Saison und einem Le-Mans-Start für Audi war für ihn nichts mehr drin. Während Adrian Sutil es nach der gemeinsamen Formel-3-Saison bei ASM es zumindest schaffte, Hamilton in die Formel 1 zu folgen, ging es für Alexandre Premat nach der Bekanntschaft bei ART in der GP2 auf steinige Pfade. In der DTM scheiterte der Franzose, feierte aber immerhin sporadische Erfolge in der Sportwagen-Szene. Und auch in der Königsklasse fand Hamilton seine Opfer.
Nachdem der gefeierte Youngster 2007 mit Fernando Alonso bei McLaren Krieg führte, holte der Spanier keinen WM-Titel mehr. Gleiches galt später für Jenson Button, jedoch war das auch den schlechten Autos der Ausnahmekönner geschuldet. Der Finne Heikki Kovalainen dagegen ging nach zwei gemeinsamen Jahren karrieretechnisch baden und fährt heute in der Super-GT-Serie.
Anthony Hamilton ist überzeugt, dass sein Sohn mit der Zahl seiner Opfer stärker geworden sei: "Umso älter und reifer er wird, umso mehr gelangt er an den Zenit seiner Karriere", meint er und macht sich keine Sorgen, dass die nicht mehr auszubügelnde Schlappe gegen Nico Rosberg an der mentalen Verfassung des dreimaligen Weltmeisters nagen könnte: "Lewis denkt immer nur an das Gewinnen." Er findet versöhnliche Worte in Richtung des Deutschen: "Er freut sich für Nico, wie wir es eigentlich alle tun, wenn wir ehrlich sind. Wir kennen ihn lange und er hat hart gearbeitet."