Vergne: "Brauche niemanden, der mir applaudiert"

, 04.09.2012

Jean-Eric Vergne spricht über das spärliche Lob von Red-Bull-Eminenz Helmut Marko und gibt zu, dass er sich in den Qualifyings noch steigern muss

Nach Sepang stellte Jean-Eric Vergne am vergangenen Wochenende in Spa-Francorchamps mit Platz acht sein bisher bestes Ergebnis in der Formel 1 ein. Gemeinsam mit Daniel Ricciardo ist der Franzose einer von zwei Red-Bull-Junioren, die bei Toro Rosso als mögliche Nachfolger für Mark Webber aufgebaut werden. Aber der Weg ins A-Team ist derzeit noch weit.

Vergne führt gegen Ricciardo zwar mit 8:4 Punkten, liegt im Qualifying-Stallduell aber 3:9 hinten. Zuletzt zeigte seine Formkurve auf eine schnelle Runde leicht nach oben. Das will er jedoch nicht überbewerten: "Ich werde nicht sagen, dass ich der restlichen Saison fantastische Qualifyings fahren werde, aber der Weg stimmt zumindest jetzt", erklärt der 22-Jährige in einem Interview, das morgen in voller Länge auf den Internetportalen der SPORT MEDIA SERVICE GROUP veröffentlicht wird.

"Ich denke nicht, dass ich im Qualifying zu aggressiv bin. Es geht aber darum, wie man mit den Reifen umgeht, wie man sie aufwärmt, wie man pusht - beim Bremsen, bei niedriger Geschwindigkeit", analysiert er. "Es ist etwas knifflig, weil ich aus einer Serie mit Michelin-Reifen stamme, wo man hart bremsen musste, um auf neuen Reifen Zeit zu gewinnen. Es benötigte etwas Zeit, um das zu verstehen. Ich würde nicht sagen, dass ich bereits alles verstanden habe."

Allerdings gilt es, den mächtigen Red-Bull-Motorsportkonsulenten Helmut Marko zu überzeugen, der gegenüber seinen Junioren öfter die Peitsche als das Zuckerbrot auspackt. Vergne hört vom österreichischen Ex-Grand-Prix-Piloten generell nur wenig: "Da kommt nicht viel", sagt er im Interview mit 'formula1.com'. "Eher schon dann, wenn ich etwas falsch mache. Ich bin aber schon seit fünf Jahren bei Red Bull und kenne diese Abläufe."

"Ich habe früher in den niedrigeren Kategorien Rennen gewonnen, in der Formel 1 leider noch nicht. Damals brauchte ich niemanden, der mir sagt, dass ich gute Arbeit geleistet habe, und heute in der Formel 1 brauche ich auch niemanden, der mir applaudiert", gibt er sich cool. "Aber andererseits: Wenn Red Bull denken würde, dass ich nicht gut genug bin, wäre ich wohl nicht hier. Das ist das einzige Feedback, das ich mir wünsche."

Ob er auch nächstes Jahr noch für Toro Rosso fahren wird, steht nicht fest. Marko soll zwar von Vergnes natürlichem Talent überzeugt sein, stört sich aber daran, dass aus diesem Potenzial zu wenig gemacht wird. Vergne denkt über die Zukunft noch gar nicht nach: "Ehrlich gesagt stelle ich mir diese Frage gar nicht", sagt er gegenüber 'Motorsport-Total.com' und ergänzt: "Ich sehe mich nächstes Jahr im Auto, wenn ich mich weiterhin verbessere."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Romain Grosjean hat sich bei Fernando Alonso inzwischen entschuldigt

Grosjean entschuldigt sich bei Alonso und Co.

In der Analyse des Startunfalls beim Grand Prix von Belgien schwappten die Emotionen über, gab es scharfe Kritik an Auslöser Romain Grosjean. Niki Lauda zum Beispiel bezeichnete dessen Verhalten …

Jerome D'Ambrosio hofft, dass er die große Chance in Monza nutzen kann

Offiziell: D'Ambrosio in Monza im Lotus

Wie erwartet wird Jerome D'Ambrosio am kommenden Wochenende in Monza an der Seite von Kimi Räikkönen den Grand Prix von Italien für Lotus bestreiten. Der 26-jährige Belgier ersetzt, wie …

Glückliche Familie: Eric Boullier zeigt Verständnis für Kimi Räikkönens Macken

Zweijahresvertrag: Bleibt Räikkönen bei Lotus?

Mit nur 33 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Fernando Alonso ist Comeback-Superstar Kimi Räikkönen momentan WM-Vierter, und bei acht noch zu fahrenden Rennen hat er alle Chancen, zum zweitem …

Martin Whitmarsh zeigt Interesse an der geplanten FIA-Rennserie Formel E

McLaren zeigt Interesse an neuer Formel E

Die FIA hat vergangene Woche Investoren für die neue Elektromotoren-Rennserie Formel E bekannt gegeben, die 2014 mit Sprintrennen in Zentren großer Städte ausgetragen werden soll. Dabei …

Die Twitter-Affäre sorgt für Missstimmung zwischen Hamilton und Button

Button "enttäuscht" über Hamiltons Twitter-Fauxpass

Die Twitter-Affäre rund um Lewis Hamilton nach dem Qualifying in Spa-Francorchamps sorgt auch bei seinem Teamkollegen Jenson Button für Verstimmung. "Ich will so etwas nicht bei Twitter sehen", …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo