Verkürztes Smog-Training in Indien: Vettel, what else?

, 26.10.2013

Wegen Smog konnte das dritte Freie Training in Neu-Delhi erst verspätet beginnen, am Ende hatten aber wieder die beiden Red-Bull-Fahrer die Nase vorne

Sebastian Vettel behält seine blütenweiße Weste beim Grand Prix von Indien und fährt auch im dritten und letzten Freien Training in Neu-Delhi Bestzeit: Der angehende Vierfach-Weltmeister meisterte den Buddh International Circuit in 1:25.332 Minuten und distanzierte seinen Teamkollegen Mark Webber um beeindruckende 0,560 Sekunden. Damit gab es vor dem Qualifying bisher nur Doppel-Bestzeiten von Red Bull.

Vettel stellte während der um 20 Minuten verkürzten Session sein Programm um, drehte nur eine Installationsrunde auf harten Reifen, ehe er für den Rest auf Soft wechselte. Als er von seinem Renningenieur angewiesen wurde, 1:32er-Runden im Renntempo zu drehen, war der Deutsche meistens um eine Sekunde "zu schnell", ohne dass die Zeiten während der 15 Runden mit dem weichen Reifensatz groß eingebrochen wären. Ein gutes Zeichen für den Rennsonntag.

Hinter den beiden Red Bulls klassierten sich Fernando Alonso (Ferrari/+0,773) und Nico Hülkenberg (Sauber/+0,974); alle anderen hatten schon mehr als eine Sekunde Rückstand. Im Fall von Hülkenberg bestätigte sich sein gestriger Eindruck, dass das Auto am Ende des Freitags "mega" war, auch wenn er einmal "das Heck verloren" hat, wie am Boxenfunk zu hören war. Und einem seiner Mechaniker zog er beim Reinfahren in die Box im wahrsten Sinn des Wortes die Schuhe aus. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall zum Glück niemand.

Romain Grosjean (Lotus/+1,018) wurde trotz Untersteuerns Fünfter, vor Felipe Massa (Ferrari/+1,103), und unterstrich damit seine derzeitige Stellung als erster Red-Bull-Herausforderer. Kurz vor Ende des Trainings wäre er beinahe mit Lewis Hamilton (10./Mercedes/+1,225) kollidiert, der ihm das aber nicht weiter übel nahm - weil er sehen konnte, dass Grosjean kurz zuvor von der Strecke abgekommen war.

Paul di Resta (Force India/+1,106), heute um vier Zehntelsekunden schneller als Teamkollege Adrian Sutil (14.), Nico Rosberg (Mercedes/+1,109), Jenson Button (McLaren/+1,157) und Hamilton rundeten die Top 10 ab. Williams und Toro Rosso brachten von den etablierten Rennställen keinen Fahrer in die Top 10. Aber wie aussagekräftig das Trainingsergebnis wirklich ist, sei dahingestellt, weil wegen der Verkürzung viele ihre Programme umstellten.

Wegen schlechter Sicht (Smog) konnte der Rettungshubschrauber nämlich zunächst nicht starten, sodass die Session gleich zweimal um 15 Minuten verschoben werden musste. Allerdings ging es dann doch schon nach 20 Minuten los, sodass immerhin 40 statt 60 Minuten übrig blieben. Viele ließen die sonst übliche Installationsrunde ausfallen, andere verzichteten auf einen längeren ersten Run mit den harten Reifen oder tankten für den Run mit weichen Reifen nicht ganz leer.

Apropos Reifen: Sorgte gestern noch der linke Vorderreifen wegen Blasenbildung für Ärger, so verlagerte sich das Problem bei einigen Fahrern (zum Beispiel Hülkenberg) eher auf die Hinterachse, weil über Nacht versucht wurde, mit dem Setup gegenzusteuern. Generell bauen insbesondere die weichen Reifen recht schnell ab, für das Qualifying werden sie zumindest in Q3 aber dennoch bei allen erste Wahl sein.

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