Max Verstappen ist dabei, den einstigen Qualifying-Spezialisten Daniel Ricciardo zu entzaubern - Das lässt der Niederländer den Australier spüren
© Foto: xpbimages.com
Gerade erst hat Daniel Ricciardo Max Verstappen als härtesten Teamkollegen geadelt, den er jemals hatte (was bei Sebastian Vettel nicht gut angekommen sein dürfte), da zeigt ihm der Jungspund, warum: Der Niederländer begnügt sich nämlich nicht mehr nur damit, den als Qualifying-Spezialisten geltenden Ricciardo derzeit mit 10:4 im Quali-Duell vorzuführen. Er legt auch verbal nach. Beide Red-Bull-Piloten steigern sich in kleine Sticheleien. So hatte Ricciardo jüngst behauptet, er käme mit Niederlagen besser zurecht.
"Daniel war immer bekannt als ein schneller Pilot im Qualifying. Er ist sehr schnell auf eine Runde. Ich bin dieses Jahr im Schnitt aber drei bis vier Zehntelsekunden schneller als er. Das ist ein Haufen Zeit", sagt er der 'Auto Motor und Sport'. Das tröste ihn auch ein wenig über sein riesiges Pech hinweg, das er in dieser Saison hat. In 14 Rennen sammelte er sieben Ausfälle.
In der Regel, ohne etwas dafür zu können, wie er klarstellt: "Wir können anhand der Telemetriedaten sehen, dass ich nichts falsch oder anders mache als Daniel. Es ist einfach komisch, dass die Probleme am Rennsonntag immer nur an meinem Auto auftauchen." Es sei einfach eine Pechsträhne. Das Wissen, dass er schnell ist, lasse ihn ruhig schlafen, fügt er hinzu. Ob er in einem Mercedes um den Titel fahren würde? "Davon bin ich zu 100 Prozent überzeugt", entgegnet der 19-Jährige, der mit mangelndem Selbstbewusstsein noch nie ein Problem hatte.
Auch weicht er der Frage, was er von Daniel Ricciardo gelernt habe. Stattdessen antwortet er: "Es geht einfach um Erfahrungswerte. Man muss aus bestimmten Situationen, Ereignissen und Fehlern lernen, die man selbst durchlebt und gemacht hat. Mit 27 oder 28 Jahren werde ich sicher ein viel besserer Fahrer sein als ich es momentan bin. Weil ich dann gewisse Sachen anders und besser beurteilen kann." Einen Lehrmeister braucht er also nicht.
"Mad Max", wie er wegen seiner Aggressivität oft genannt wird, lässt auch durchblicken, dass Defensive nichts für ihn ist. Bei der Frage, ob es befriedigender sei, selbst zu überholen oder einen schnelleren Gegner erfolgreich hinter sich zu halten, muss er nicht lange nachdenken: "Ich bevorzuge es, zu überholen. Das ist einfach ein geileres Gefühl."